Das Bewässern einer Hecke hat zwar die eine oder andere Gemeinsamkeit mit dem Bewässern eines Rasens, es gibt aber doch einige Unterschiede zu beachten. Im Anschluss die wichtigsten Infos zur Heckenbewässerung.
Zuerst einmal zur grundsätzlichen Frage:
Muss man eine Hecke überhaupt bewässern?
Es gibt zwar Unterschiede hinsichtlich Wasserbedarfs und Häufigkeit der notwendigen Bewässerung unter den einzelnen Heckenpflanzen, prinzipiell kommt aber kein Heckengewächs ohne zumindest fallweises Gießen aus. Das liegt einerseits daran, dass Hecken nicht so tief wurzeln wie z.B. ausgewachsene große Bäume, die sich selbst aus dem Grundwasser versorgen können. Und andererseits macht der Klimawandel selbst bei Bäumen das gelegentliche Gießen zunehmend notwendig.
Wie bewässert man eine Hecke?
Theoretisch kann man eine Hecke auch problemlos mit der Gießkanne bewässern, da eine einzelne Pflanze pro Meter Wuchshöhe jedoch in etwa ca. 10 Liter Wasser benötigt, wird man damit auch bei kürzeren Hecken sehr bald an seine Grenzen stoßen bzw. zunehmend die Lust an einer solchen Plagerei verlieren. Auf längere Sicht ist die Mindestvariante somit das Bewässern mit einem Bewässerungsschlauch. Da bei durchschnittlichen Verhältnissen in etwa 15 Liter Wasser pro Minute aus einem 1/2 Zoll Schlauch kommen, kostet einen das je 10 Meter Heckenlänge grob über den Daumen ca. 20 Minuten.
Möchte man stattdessen ein automatisches Bewässerungssystem verwenden, gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten:
- Der übliche und beste Weg ist die Bewässerung über einen Tropfschlauch bzw. Perlschlauch
- Prinzipiell ist auch das Mitgießen mit Regnern im Zuge einer Rasenbewässerung möglich
Die zweite Option, die am Rande einer Rasenfläche stehende Hecke einfach im Zuge der Rasenbewässerung mit zu beregnen, ist nach eigener Erfahrung in der Praxis durchaus umsetzbar und funktioniert soweit auch. Der Wasserstrahl des Regners spritzt dabei einfach in die Hecke und das Wasser läuft an der Pflanze herunter.
Diese Bewässerungsart hat aber Nachteile gegenüber der separaten Bewässerung mit einem Tropfschlauch: Man ist punkto Rhythmus und Laufzeit der Bewässerung abhängig von der Rasenbewässerung und kann somit nicht im Detail auf die Bedürfnisse der Hecke eingehen. Und zudem ist diese Bewässerung weniger ökonomisch als die Tropfbewässerung, da das Wasser nicht langsam und bodennah abgegeben wird und somit ein größerer Teil verdunstet. Zu guter Letzt wird generell eher empfohlen, am Stamm als im Blattbereich zu bewässern, da man so empfindliche Blüten schont und manche Pflanzen bei nassen Blättern zu Pilzbefall neigen. Das gilt insbesondere dann, wenn am Abend gegossen wird und die Blätter vor Beginn der Nacht nicht abtrocknen.
So funktioniert die Bewässerung mit einem Tropfschlauch
Die Bewässerung mit Tropfschlauch zählt zur Mikrobewässerung, also der Bewässerung mit geringem Wasserdruck und kleinen Wassermengen. Im Unterschied zur gewöhnlichen Bewässerung, die beim Gießen eines Rasens zum Einsatz kommt, muss der Wasserdruck bei der Mikrobewässerung auf ein vergleichsweise niedriges Niveau von 1,5 bis 1,8 bar reduziert werden. Das geschieht, indem man vor die Mikrobewässerung einen Druckminderer setzt.
Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat hier das Gardena Basisgerät 1000 (Amazon Link), das den Druck auf 1,5 bar reduziert und für einen Wasserverbrauch bis 1.000 Liter pro Stunde einsetzbar ist. Im Gerät ist auch gleich ein Filter enthalten, der dafür sorgt, dass keine Verunreinigungen in das Mikrobewässerungssystem gelangen. Hat man einen größeren Wasserbedarf, dann kann man zum großen Bruder Gardena Basisgerät 2000 (Amazon Link) greifen, der ebenfalls auf 1,5 bar reduziert, jedoch bis zu 2.000 Liter pro Stunde zulässt.
Tipp: Den Druckminderer würde ich immer erst direkt vor den Beginn der Mikrobewässerung setzen, also bevor der Tropfschlauch beginnt. Denn setzt man ihm z.B. gleich an den Beginn des Systems, zum Beispiel direkt nach dem Wasserhahn, aus dem man das Wasser bezieht und muss dann noch einige Meter bis zum Tropfschlauch überbrücken, dann hat man auf dieser Strecke durch Reibung einen weiteren beträchtlichen Druckverlust und es könnte sein, dass dann am Ende zu wenig Druck ankommt.
Auch würde ich empfehlen, das Wasser über zumindest 3/4 Zoll Pipelinerohre bis zum Druckminderer zu führen. Diese haben relativ wenig Druckverlust und so verliert man bis zum Startpunkt der Mikrobewässerung wenig Druck und Wassermenge. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man eine umfangreichere Mikrobewässerung plant. Erst nach dem Druckminderer geht es dann mit den 1/2 Zoll Mikrobewässerungs-Pipelinerohren weiter.
Am Druckminderer kann ein 1/2 Zoll Tropfschlauch mit bis zu 30 Meter Länge angeschlossen werden. Braucht man mehr als 30 Meter, dann kann man sich behelfen, indem man vom Druckminderer weg den Tropfschlauch nicht in eine, sondern in zwei Richtungen führt. So sind dann jeweils 30 Meter in beide Richtungen, also insgesamt 60 Meter möglich. Eine weitere Möglichkeit ist es, an die 3/4 Zoll Pipeline nicht einen sondern zwei Druckminderer anzuschließen und von diesen dann jeweils einen Tropfschlauch wegzuführen.
Der limitierende Faktor ist die an der Wasser-Entnahmestelle zur Verfügung stehende Wassermenge. Reicht diese bei einer langen Hecke nicht aus, um alle geplanten Tropfschläuche gleichzeitig mit Wasser zu versorgen, dann muss die Bewässerung in Sektoren unterteilt werden. Wie das funktioniert, erkläre ich im Planungsteil der Website.
Der Anschluss an die Wasserversorgung, also an einen Wasserhahn oder an eine Pumpe, und die optionale Steuerung mittels Bewässerungscomputer erfolgt in gleicher Art und Weise wie bei der gewöhnlichen Bewässerung. Welche Optionen man hier hat, erkläre ich im Menüpunkt Steuerung. Es ist problemlos möglich, den Rasen und die Hecke mit einer gemeinsamen Wasserquelle und gemeinsamer Steuerung zu gießen.
Welche Art von Tropfschlauch benötigt man?
Man kann entweder Tropfschläuche oder Perlschläuche verwenden. Der Unterschied liegt darin, dass beim Tropfschlauch das Wasser punktuell an einzelnen Stellen des Schlauches über einzelne Tropfer bzw. Emitter abgegeben wird, beim Perlschlauch jedoch gleichmäßig über die ganze Schlauchfläche. Beide kann man problemlos verwenden, zu welchem von beiden man greift, ist eher Geschmackssache, häufiger verwendet werden Tropfschläuche. In den Verkaufsangeboten werden die Begriffe oft nicht ganz korrekt verwendet bzw. verwechselt, so dass Tropfschläuche auch als Perlschläuche angeboten werden und vice versa.
Die angebotenen Tropfschläuche haben üblicherweise eine Dimension von 1/2 Zoll und einen Außendurchmesser von 16 mm. Manche Hersteller wie Gardena geben stattdessen den Innendurchmesser an (13 mm), der Außendurchmesser ist auch hier der gleiche. Der Begriff Tropfschlauch ist etwas irreführend, denn es handelt sich eigentlich zumeist um recht harte und nur begrenzt biegsame PE-Rohre, scharfe Ecken sind damit nicht möglich.
Tropfschläuche werden einerseits von Bewässerungsunternehmen wie Gardena oder Rain Bird verkauft, man kann alternativ aber auch zu ganz normalem PE-Rohr aus dem Sanitärhandel greifen, denn nichts anderes sind die angebotenen Tropfschläuche. Die PE-Rohre aus dem Sanitärhandel sind in der Regel ein Eck günstiger!
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Fixfertige Tropfschläuche oder Tropfer selbst montieren?
Man kann PE-Rohre kaufen und die Tropfer dann selbst einschrauben oder alternativ werden auch fix fertige Tropfschläuche verkauft, in denen die Tropfer bzw. Emitter bereits eingearbeitet sind. Mit dem zweiten Typ hat man weniger Arbeit und die Gewissheit, dass alle Auslassstellen sauber ausgeführt sind. Wenn man eine Hecke zu gießen hat, in der die Pflanzen in regelmäßigem Abstand stehen und in der über die gesamte Heckenlänge gleich viel Wasser benötigt wird, eine gute Alternative. Einen sehr guten Ruf genießt hier das XFD Tropfrohr von Rain Bird. Je nach Modell sind die Tropfer hier in Abständen von 33 oder mehr cm angebracht und man kann zwischen einer Tropferleistung von 1,6 Liter pro Stunde und 2,3 Liter pro Stunde wählen. Die Tropfer sind druckreguliert. Das Tropfrohr kann in Längen von 25, 50 oder 100 Metern gekauft werden.
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22,60 € (0,90 € / meter)Ein PE-Rohr ohne eingebaute Auslassstellen selbst mit Tropfern zu versehen, hat hingegen den Vorteil, dass man damit flexibler ist und den Abstand zwischen den einzelnen Tropfern nach Belieben variieren kann. Zudem kann man, wenn es nötig sein sollte, auch Tropfer mit unterschiedlicher Literleistung einschrauben, so dass manche Pflanzen mehr und andere weniger Wasser erhalten.
Oberirdische oder unterirdische Tropfschläuche?
Tropfschläuche sind normalerweise oberirdisch zu verlegen und nicht dafür gedacht, mit Erde bedeckt zu werden, da die Tropfer dann nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten können. Die zuvor vorgestellten Tropfschläuche sind allesamt oberirdisch zu verlegen. Es werden am Markt jedoch auch einige wenige unterirdisch zu verlegende Systeme angeboten. Diese haben die Emitter immer bereits fix integriert. Eine Selbstmontage eines solchen unterirdischen Tropfschlauches ist nicht ratsam, da hier eine bestimmte Art der Verarbeitung notwendig ist, damit die Tropfer in der Praxis korrekt funktionieren. Diese müssen selbstschließend sein, um eine Verschmutzung von außen nach Beendigung des Bewässerungsvorganges zu verhindern und zudem Metallplättchen oder andere Schutzvorrichtungen beinhalten, um ein Einwachsen von Wurzeln zu verhindern.
Zwei bekannte Anbieter sind hier Gardena (Tropfrohr unterirdisch 1389-20) und wieder Rain Bird mit seinem XFS System. Als noch über dem Rain Bird System angesiedelte Premium Lösung bietet unser Kooperationspartner DVS Beregnung zudem Tropfrohre vom Mikrobewässerungs-Marktführer Netafim (Netafim Unitechline).
Die unterirdischen Tropfrohre sind teurer als die oberirdisch zu verlegenden. Sie können nicht nur unter Hecken, sondern theoretisch auch unterhalb eines Rasens zur Rasenbewässerung verlegt werden. Ich würde mir eine Anwendung aber sehr genau überlegen, denn ein unterirdisches System bringt auch Nachteile mit sich: Anders als bei einer oberirdischen Nutzung, hat man hier keinerlei Möglichkeit die ordnungsgemäße Funktionsweise zu überprüfen und gegebenenfalls einzugreifen, indem man einen Tropfer reinigt oder ersetzt. Wenn an der einen oder anderen Stelle ein Tropfer nicht arbeitet, würde man das erst merken, wenn die Pflanze Schäden aufgrund der zu geringen Bewässerung zeigt. Und im Fall der Fälle müsste mühsam aufgegraben werden, um einen Fehler zu beheben bzw. den Tropfschlauch auszutauschen.
Unterirdische Schläuche machen aus meiner Sicht eher nur dann Sinn, wenn man Stellen gießen muss, die sehr häufig betreten werden und daher nicht konventionell von oben bewässert werden können. Geht es rein um optische Gesichtspunkte, dann sind auch oberirdisch verlegte Rohre in den Hecken normalerweise nicht auf den ersten Blick zu sehen und wenn man es optisch ganz perfekt haben möchte, dann kann man sich auch helfen, indem man die Rohre leicht mit Rindenmulch bedeckt. Das hat nach meiner Erfahrung keinen negativen Einfluss auf ihre Funktionstüchtigkeit.
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78,94 €Welche Tropfer verwenden?
Es werden eine Vielzahl unterschiedlichster Tropfer am Markt angeboten. Das wichtigste Unterscheidungskriterium bei Tropfern ist die Literleistung pro Stunde. Abhängig davon geben die Tropfer mehr oder weniger Wasser pro Stunde ab. Tropfer mit geringer Literleistung von 2 oder 4 Litern pro Stunde haben den Vorteil, dass die Hecke langsam und kontinuierlich gegossen wird und die Pflanze so ausreichend Zeit hat, das Wasser aufzunehmen und wenig Wasser an der Pflanze vorbei rinnt. Die damit einhergehende längere Laufzeit der Bewässerung stellt in der Praxis zumeist kein Problem dar.
Zu Tropfern mit etwas höherer Literleistung zu greifen, kann aber notwendig bzw. sinnvoll werden, wenn nur ein sehr kleiner Teil des Gartens mit Mikrobewässerung bewässert wird und somit pro Stunde nur wenige Liter Wasser verbraucht werden. Dieser geringe Durchfluss kann einerseits für die verwendete Pumpe ein Problem darstellen, die sich in Folge häufig an- und abschaltet und andererseits auch bei Magnetventilen und Bewässerungscomputern zu nicht ordnungsgemäßer Funktion führen. Zur Lösung eines solchen Problems kann man dann entweder Tropfer mit höherer Literleistung verwenden oder alternativ die Mikrobewässerung gleichzeitig mit einem anderen Bewässerungssektor bewässern lassen und so die Durchflussmenge steigern, z.B. gleichzeitig mit einem Teil des Rasens. Oder als dritte Variante zu speziellen Pumpen, Magnetventilen bzw. Bewässerungscomputern greifen, die auch mit sehr kleinen Durchflussmengen klarkommen.
Als Alternative zu Tropfern mit fixer Literleistung bietet Gardena auch Tropfer an, deren Literleistung innerhalb einer bestimmten Bandbreite direkt am Tropfer eingestellt werden kann.
Druckreguliert oder nicht druckreguliert
Ein zweites wichtiges Kriterium ist Druckregulierung. Druckregulierende Tropfer geben verlässlich über die gesamte Tropfschlauchlänge die gleiche Menge Wasser ab. Sind die Tropfer nicht druckreguliert, dann kann es vorkommen, dass diese zwar nominell die gleiche Leistung haben, z.B. 2 Liter pro Stunde, tatsächlich aber am ersten Tropfer in der Reihe, bei dem noch der größte Druck herrscht, wesentlich mehr Wasser abgegeben wird als am letzten Tropfer, bei dem sich durch die Reibung im Rohr der Druck bereits abgebaut hat. Das gilt umso mehr, wenn ein Höhenunterschied zu überwinden ist. Druckregulierende Tropfer regulieren den Druck im Tropfer auf einen vorgegebenen Druck herab, sodass an jedem Tropfer der gleiche Druck herrscht und somit die Literleistung die gleiche ist.
Eine detaillierte Vorstellung der unterschiedlichen Arten von Tropfern finden Sie im Beitrag zu den Komponenten einer Mikrobewässerung.
Der Abstand zwischen den Tropfern sollte normalerweise 30 bis 40 Zentimeter betragen, eher 30 Zentimeter bei sandigem Boden und eher 40 Zentimeter bei Tonboden, beim dem das Wasser weniger schnell in der Erde versickert. Man kann also grob über den Daumen gerechnet mit ca. 3 benötigten Tropfern pro Laufmeter kalkulieren.
Kann man die Tropföffnungen alternativ auch selbst fabrizieren?
Ganz auf Tropfer zu verzichten und stattdessen einfach selbst Löcher in das Rohr zu machen, ist in der Praxis keine gute Idee, denn das Wasser tritt dann einerseits sehr unkontrolliert und spritzend aus dem Öffnungsloch aus und die Öffnungen werden mit ziemlicher Sicherheit sehr unregelmäßig, so dass die Pflanzen nicht gleichmäßig mit Wasser versorgt werden. Da die Tropfer nicht allzu teuer sind, machte das auch aus finanziellen Gesichtspunkten nur wenig Sinn.
Wie verlegt man den Tropfschlauch?
Der Tropfschlauch wird entlang der Stämme der Heckenpflanzen verlegt. Wenn man es möglichst unsichtbar machen möchte, dann am besten hinter den Stämmen. Noch besser ist es in der Praxis allerdings, den Schlauch einmal vor den Stämmen vorbeizuführen und dann noch einmal hinter den Stämmen, denn da die Tropfer das Wasser sehr bodennah abgeben und dieses sich nicht allzu sehr in die Breite ausbreitet, wird sonst der Wurzelbereich einer Seite schlechter mit Wasser versorgt als jener der anderen Seite. Mit Tropfschläuchen auf beiden Seiten erreicht man eine möglichst gleichmäßige Bewässerung.
Es empfiehlt sich, Rindenmulch am Boden der Heckenpflanzen auszubringen, da dieser hilft, das Wasser länger zu speichern. Möchte man den Tropfschlauch möglichst komplett unsichtbar machen, dann kann man diesen auch locker mit dem Rindenmulch bedecken.
Ist das Gelände abschüssig und der Boden sehr sandig, dann kann man eine kleine ca. 5 bis 10 Zentimeter hohe Gießwand um die Hecke errichten. Damit stellt man sicher, dass es das Wasser beim Bewässern nicht wegspült.
Wie viel Wasser benötigt die Hecke?
Das hängt natürlich immer davon ab, welche Temperatur herrscht, wie sonnig der Platz ist, welche Bodenverhältnisse herrschen und um welche Art von Heckenpflanze es sich handelt und wie groß diese ist. Als Faustregel kann man pro Heckenpflanze mit 10 Liter Wasser je Meter Pflanzenhöhe rechnen. Eine 2 Meter hohe Hecke würde somit 20 Liter Wasser je Pflanze benötigen.
Prinzipiell ist es genau wie beim Gießen des Rasens sinnvoll, lieber weniger oft aber dafür in größerer Menge zu gießen. So wird der Boden ordentlich bis in größere Tiefe durchfeuchtet und die Wurzeln der Pflanzen damit angeregt, weiter in die Tiefe zu wachsen. Die Pflanzen werden damit robuster und widerstandsfähiger. Würde man im Gegenzug z.B. jeden Tag nur kurz gießen, so dass nur wenige Zentimeter des Erdreiches durchfeuchtet werden, dann käme das Wasser nie bis zu den Wurzeln in größeren Tiefen und diese würden verkümmern.
Der beste Weg, um herauszufinden ob die gegossene Wassermenge passt oder nicht, ist der Spatentest. Dabei wird der bewässerte Boden einen Tag nach der Bewässerung mit einem Spaten eingestochen. Ist die Erde bis in 25 bis 30 Zentimetern Tiefe feucht, dann ist die Wassermenge richtig dosiert. Ist der Boden weniger tief durchfeuchtet, dann muss mehr gegossen werden, ist er richtiggehend nass und matschig, dann hat man es mit der Wassermenge übertrieben und sollte diese reduzieren. Denn auch das übertriebene Gießen und eine daraus resultierende Staunässe kann der Pflanze schaden!
Wie oft sollte man die Hecke gießen?
Zu diesem Thema gibt es teils sehr unterschiedliche und sich widersprechende Meinungen. Die Empfehlungen reichen von einer täglichen Bewässerung, über 2 mal pro Woche und wöchentlich bis alle 3 Wochen.
Wie gut eine Hecke auch längere Trockenheitsperioden aushält, hängt prinzipiell davon ab, ob es sich um eine flach wurzelnde Heckenart wie z.B. Thuja, Buchsbaum, Rotbuche, Glanzmispel, Scheinzypresse oder Berberitze oder um eine tief wurzelnde Heckenart wie z.B. Hainbuche, Eibe oder Kirschlorbeer handelt. Die tief wurzelnden Arten halten auch längere wasserlose Perioden ohne bleibende Schäden aus, da ihre Wurzeln tief in die Erde reichen und sie so auch tiefer gelegene Wasservorräte erreichen. Flachwurzler hingegen können die Feuchtigkeit nur aus der obersten Erdschicht beziehen und sind daher weit weniger tolerant gegenüber längerer Trockenheit.
Nach meiner Erfahrung funktioniert eine Heckenbewässerung im Rhythmus von 1 bis 2 Wochen mit einer ordentlichen Durchfeuchtung des Erdreiches – wie zuvor beschrieben – sehr gut. Nur in extremen Hitzewochen mit aufeinanderfolgenden Tagen mit über 30 Grad mache ich eine Ausnahme und bewässere dann bis zu zwei mal die Woche mit etwas weniger Wassermenge.
Von dieser Regel ausgenommen sind neu angepflanzte Hecken: In den ersten Monaten bis die Heckenpflanzen ordentlich anwurzeln sollten sie zumindest 2 mal die Woche gegossen werden.
In den Wintermonaten benötigt die Hecke weniger Wasser, der Wasserbedarf ist allerdings auch nicht gleich null. Das gilt insbesondere für immergrüne Arten, bei denen über die Blätter bzw. Nadeln auch im Winter Wasser verdunstet. Daher sollte man diese vor Wintereinbruch noch ordentlich gießen. Im Winter ist eine Bewässerung prinzipiell nicht notwendig, sollte es jedoch sehr lange Trockenperioden mit einigen Wochen ohne Niederschlag geben, dann sollte man frostlose Tage nutzen und eine Bewässerung einschieben. Denn solche Winter mit langen Trockenperioden führen immer wieder zu abgestorbenen oder stark beschädigten Heckenpflanzen. Das wird fälschlicherweise oft für einen Frostschaden gehalten, in Wirklichkeit ist die Pflanze verdurstet.
Die Hecke gießt man, so wie es auch beim Rasen empfohlen wird, am besten am Morgen. Zu dieser Zeit ist die Verdunstung noch nicht so hoch und die Pflanze hat den ganzen Tag Zeit, um vor Einbruch der Dunkelheit zu trocknen (Gefahr von Pilzbefall).