Der Brunnen im Garten hat jahrelang funktioniert und gibt plötzlich kein Wasser mehr. Oder aber man hat den Brunnen jahrelang nicht mehr benutzt oder kauft ein Haus mit bestehendem Brunnen und die Brunnenpumpe will kein Wasser ausspucken. In diesem Beitrag zeige ich, woran es liegen kann, wie man dem zu Grunde liegenden Problem am besten auf die Spur kommt und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt.

Da sich mögliche Ursachen und Lösungsmöglichkeiten abhängig von der Art des Brunnens stark unterscheiden können, ist es zuallererst notwendig zu wissen, welchen Brunnentyp man hat. Wenn man den Brunnen selbst gebaut hat oder bauen hat lassen, dann wird das leicht zu beantworten sein, wenn man den Brunnen aber vom Vorbesitzer übernommen hat, dann muss das für einen nicht so offen ersichtlich sein.

Wie erkennt man, welchen Brunnentyp man hat?

Es kommen drei Typen in Frage:

  • Rammbrunnen
  • Bohrbrunnen
  • Schachtbrunnen

Beginnen wir einmal beim am einfachsten zu erkennenden Typ: Der Schachtbrunnen oder auch gemauerter Brunnen genannt ist jener Typ Brunnen, den man als den typischen Märchenbrunnen kennt. Also ein großer, offener Brunnen, der aus Mauersteinen gemauert ist oder aus Betonringen besteht und so breit ist, dass man theoretisch als ganzes in den Brunnen hinabsteigen könnte.

Der Rammbrunnen bzw. Schlagbrunnen, oder auch wenn er nicht in den Boden gerammt sondern eingespült wurde, Spülbrunnen genannt, besteht aus einem vergleichsweise schmalen Eisenrohr mit üblicherweise knapp mehr als 4 Zentimetern Durchmesser (1 1/4 Zoll). Das Rohr ist zu eng, als dass man darin eine Pumpe platzieren könnte, daher steht die Pumpe beim Rammbrunnen immer außerhalb. Vom Rohr führt direkt ein Anschluss zur Pumpe weg bzw. sitzt eine manuelle Handschwengelpumpe direkt am Rohr auf.

Der dritte Typ, der Bohrbrunnen, ist punkto Größe ein Mittelding der beiden und hat in der Regel einen Durchmesser von 10 Zentimetern oder mehr. Hier sieht man von oben kein Eisenrohr, sondern ein blaues (oder manchmal auch orangenes) Kunststoffrohr, auf dem eine Abdeckung, der sogenannte Brunnenkopf, sitzt. Durch diese Abdeckung führt ein Schlauch oder ein PE-Rohr in den Brunnen.

Von links nach rechts: Rammbrunnen, Bohrbrunnen, Schachtbrunnen

Identifizieren des Problems

Nun da man weiß, welchen Brunnentyp man hat, geht es daran, die Ursache für das Problem zu finden. Dabei kommen die folgenden Maßnahmen in Frage:

  • Abklären, ob die Pumpe in Ordnung ist
  • Check des Wasserstandes im Brunnen
  • Check, ob der Filterbereich des Brunnens verstopft ist
  • Check, ob ein Rückflussventil kaputt ist
  • Check, ob eine Undichtheit vorliegt

Was man konkret tun kann und in welcher Reihenfolge man es am besten ausführt, unterscheidet sich je nach Brunnentyp, daher erkläre ich die einzelnen Schritte und mögliche Gegenmaßnahmen im Anschluss je Brunnentyp, beginnend mit dem Rammbrunnen, bei dem es erfahrungsgemäß weitaus am häufigsten zu Problemen kommt.

Rammbrunnen gibt kein Wasser mehr

Bei einem Rammbrunnen empfehle ich die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge durchzuführen, um dem Fehler auf die die Spur zu kommen:

  • Kontrolle der Pumpe
  • Check des Wasserstandes im Rammbrunnen
  • Check, ob der Filterbereich des Rammbrunnens verstopft ist
  • Check, ob ein Rückflussventil kaputt ist
  • Check, ob eine Undichtheit im Rammbrunnen vorliegt

Check der Pumpe

Eine kaputte Pumpe ist ein sehr häufiger Grund für einen nicht mehr funktionierenden Brunnen, vor allem bei modernen Niedrigpreispumpen, die oftmals auf eine nicht allzu lange Lebensdauer ausgelegt sind. Ein Pumpencheck beginnt bei Naheliegendem wie der Kontrolle, dass die Pumpe überhaupt Strom bekommt und dass sie sich bei laufendem Betrieb normal anhört. Möchte man sichergehen, dass die Pumpe in Ordnung ist, dann kann man sie vom Brunnen abhängen und stattdessen testweise Wasser aus einem Wasserbehälter fördern. Gelingt die Förderung auf diese Weise, dann weiß man, dass die Pumpe grundsätzlich funktioniert.

Hat man die Möglichkeit, dann kann man sich auch eine Pumpe (vom Nachbarn) ausborgen und einmal testweise statt der eigenen am Brunnen anschließen.

Ist vor der Pumpe ein Druckschalter verbaut, der die Pumpe automatisch startet sobald Wasser benötigt wird, dann kann auch ein kaputter Druckschalter das Problem sein. Diese gehen vor allem in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit gerne kaputt. Am besten den Druckschalter einmal demontieren und die Pumpe auf direktem Weg ohne Druckschalter starten, um auszuschließen, dass der kaputte Druckschalter das Problem ist.

Ein potentieller Fehlerherd könnte auch ein nach der Pumpe installierter Druckbehälter sein, daher ggf. auch diesen umgehen und die Pumpe ohne Druckbehälter ausprobieren.

Was tun bei kaputter Pumpe?

In den allermeisten Fällen bedeutet das leider, die Pumpe ersetzen zu müssen. Wenn die Pumpe nur brummt, aber nicht anläuft, kann man ggf. noch probieren, ob vielleicht nur das Propellerrad hängt und man die Blockierung durch ein Bewegen des Propellers beheben kann. Selbst reparieren ist bei Pumpen für Laien aber schwierig und eine Reparatur durch den Fachmann lohnt sich im Vergleich zum Neupreis zumeist nicht. Ausnahmen sind sehr hochwertige Pumpe im Preisbereich von 500 Euro aufwärts, bei denen eine Reparatur schon Sinn machen kann.

Das gleiche gilt bei einem kaputten Druckschalter bzw. einem kaputten Druckbehälter, wobei der finanzielle Verlust hier vor allem bei erstem vergleichsweise gering ist.

Check des Wasserstandes im Rammbrunnen

Hat man sichergestellt, dass die Pumpe prinzipiell in Ordnung ist, aber trotzdem kein Wasser fördert, dann ist der nächste Schritt zu prüfen, ob überhaupt Wasser im Brunnen steht. Wenn man schon vorher einen Verdacht hatte und einem der Brunnen als Problemverursacher wahrscheinlicher erscheint, kann man diesen Schritt natürlich auch dem ersten Schritt vorziehen.

So ermittelt man den Wasserstand im Brunnen:

Das ist keine Raketenwissenschaft, es reicht ein Seil mit einem gut angebundenen schweren Gegenstand langsam in den Brunnen hinabzulassen bis man merkt, dass es nicht weiter nach unten zieht, man also den Boden erreicht hat. Dazu muss man vorab den auf dem Brunnenrohr aufgeschraubten Pumpenstock bzw. eine aufgesetzte Handschwengelpumpe entfernen, um den Rammbrunnen von oben zu öffnen. Nach Erreichen des tiefsten Punktes holt man das Seil wieder nach oben und kontrolliert, ob und bis zu welcher Höhe es nass ist. Damit weiß man nun, ob noch Wasser vorhanden ist und wie tief es im Brunnen steht.

Ist kein Wasser vorhanden, dann fährt man mit dem nächsten Punkt “Check, ob der Filterbereich des Brunnens verstopft ist” fort, um den Grund für das fehlende Wasser herauszufinden. Ist Wasser vorhanden, dann überspringt man diesen Punkt und prüft als nächstes das Rückflussventil und die Dichtheit des Brunnens.

Check, ob der Filterbereich des Rammbrunnens verstopft ist

Ist im Brunnen kein Wasser mehr vorhanden, gibt es dafür zwei mögliche Gründe:

  • Der Grundwasserpegel ist gesunken
  • Der Filter des Brunnenrohres ist verstopft, sodass kein Wasser mehr durchkommt

Bei einem Rammbrunnen sind in der Regel 1 Meter, selten auch 2 Meter Filterrohre verbaut, also Rohre mit einem feinen Filtergitter, durch das das Wasser von der Seite in den Brunnen laufen kann. Beim Rammbrunnen beginnt der Filterbereich am tiefsten Punkt des Brunnens direkt über der Rammspitze.

Beispiel für einen typischen Rammbrunnen Aufbau. Das löchrige Rohr mit der Rammspitze am Ende ist das Filterrohr, das an tiefsten Stelle des Brunnens sitzt.

Dieser Filterbereich, als auch der Grundwasserleiter außerhalb des Brunnens kann sich im Laufe der Zeit verstopfen, man spricht hier im Fachjargon von Versandung, Verockerung bzw. Versinterung.

Das ist ein schleichender Prozess, bei dem die Förderleistung der Pumpe sukzessive abnimmt, bis irgendwann gar kein Wasser mehr kommt. Gibt also die Pumpe von einem Tag auf den anderen kein Wasser mehr, ohne das vorher eine Verschlechterung zu bemerken war, dann ist der Brunnenfilter mit großer Wahrscheinlichkeit nicht der Grund! Die Verstopfung des Filterbereichs wird durch eine zu hohe geförderte Wassermenge begünstigt, bei Rammbrunnen mit 1 Meter Filterrohr sollte diese eigentlich nicht über 600 bis max. 800 Liter pro Stunde liegen, was aber oftmals außer Acht gelassen wird.

So kontrolliert man, ob der Filter verstopft ist

Ob der Brunnenfilter verstopft ist, kann man relativ leicht überprüfen, indem man das Brunnenrohr von oben zügig mit Wasser befüllt. Denn wenn kein Wasser mehr hineinlaufen kann, dann kann auch nichts herauslaufen und somit füllt sich das Rohr mit Wasser und läuft schließlich oben aus. Bzw. füllt sich und läuft nur äußerst langsam wieder ab. Ist das der Fall, dann ist der Fehler gefunden: Filter verstopft!

Läuft das Wasser jedoch ab, dann ist der Filter ok, aber der Grundwasserspiegel so weit gesunken, dass im Filterbereich kein Wasser mehr fließt.

Rammbrunnen – Was tun bei verstopftem Filter?

Es können die folgenden Brunnen-Regenerationsmaßnahmen gesetzt werden, um die Verstopfung zu lösen:

  • Mechanische Reinigung des Filterbereichs mit Bürsten bzw. Schlauch mit rotierenden Hochdruckdüsen
  • Verwendung von chemischen Mitteln
  • Gegenspülen des Brunnens

Eine Brunnenregeneration kann man versuchen selbständig durchzuführen, sie wird aber auch von professionellen Brunnenbaufirmen angeboten.

Mechanische Reinigung

Das funktioniert in Eigenregie am besten mit einem Hochdruckreiniger, an den man einen Rohrreinigungsschlauch mit rotierenden Düsen anschließt. Der Schlauch muss zumindest so lang sein, dass man damit bis in den Filterbereich des Brunnens gelangt. Solche für die üblichen Hochdruckreiniger passenden Schlauchaufsätze gibt es bereits ab ca. 50 Euro zu kaufen. Der Schlauch wird in den Brunnen eingelassen und der Filterbereich mit den Hochdruckdüsen bestrahlt, sodass sich Verunreinigungen lösen.

Reinigung mit chemischem Mittel

Das ist jene Methode, mit der man sich als Laie am einfachsten tut, da der Aufwand dafür recht gering und die Anwendung sehr einfach ist. Dafür werden im Brunnenbaubedarf spezielle, umweltverträgliche Regenerationsmittel angeboten, das bekannteste davon ist Wessoclean. Dieses ist z.B. auch bei meinem Kooperationspartner Erdbohrer.de erhältlich.

Wessoclean Kaufmöglichkeit im Erdbohrer Webshop

Die Anwendung funktioniert wie folgt: Man rührt 2 Beutel Wessoclean in 10 Liter kaltes Wasser. Anschließend wird ein Gartenschlauch, der so lang sein muss, dass er bis in den Filterbereich des Brunnens reicht, in den Brunnen gehängt und die angerührte Lösung mittels Trichter in den Schlauch gegossen. Die Lösung beginnt nun zu arbeiten und löst Ablagerungen im Filterbereich. Nach 12 bis 14 Stunden Einwirkzeit pumpt man die Lösung ab. Diese ist nicht giftig und kann einfach im Garten verteilt werden. Es tritt nun idealerweise wieder Wasser durch den Filter in den Brunnen ein. Wie viel, kann man anschließend durch gezielte Pumpversuche herausfinden.

Gegenspülen des Brunnens

Dafür dreht man den üblichen Ablauf um und spült mit Druck Wasser in das Brunnenrohr. Als Wasserquelle kann man den Brunnen und die Pumpe des Nachbarns oder auch einen Hauswasseranschluss verwenden. Auf das Brunnenrohr wird obenauf eine spezielle Gegenspülmuffe aufgeschraubt und auf diese der Schlauch druckfest aufmontiert und dann kräftig gegengespült. Im Erfolgsfall läuft in den Brunnen gegossenes Wasser anschließend wieder ab. Auch solche Spülmuffen gibt es in Brunnenbaushops wie dem zuvor verlinkten.

Bei allen drei Maßnahmen ist zu erwähnen, dass es keine Garantie für einen Erfolg gibt. Wenn der Bereich um das Rohr schon zu sehr zugesetzt ist, können alle Regenerationsmaßnahmen zu spät kommen. Besser ist es prinzipiell immer, mit Regenerationsmaßnahmen schon dazu beginnen, wenn man am Brunnen den ersten Leistungsabfall bemerkt.

Rammbrunnen – Was tun bei gesunkenem Grundwasserspiegel?

Zuerst einmal könnte es sich lohnen, sich in der Nachbarschaft umzuhören. Denn mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit haben auch andere das gleiche Problem mit ausgetrockneten Brunnen. Eventuell hat einer der Nachbarn auch bereits etwas dagegen unternommen und weiß, auf welche Tiefe der Grundwasserspiegel gesunken ist.

Um den Brunnen zu retten, bleibt einem nur die Möglichkeit, ihn weiter nach unten zu rammen. Also oben ein oder mehrere weitere Rohre sowie einen Schlagkopf aufzusetzen und dann zu versuchen, den Brunnen weiter nach unten zu rammen bis der Filterbereich wieder im Wasser steht. Das kann man selbst mit elektrischer Ramme oder Schlägel tun, oder eine Brunnbaufirma damit beauftragen. In beiden Fällen besteht ein gewisses Risiko, den im Laufe der Zeit fest in der Erde verankerten und an manchen Stellen evtl. bereits materialschwach gewordenen Brunnen dabei zu beschädigen.

Beim Tieferrammen ist die maximale Tiefe von etwa 8 Metern zu beachten, bis zu der ein Rammbrunnen möglich ist. Bei größeren Tiefen funktioniert aus physikalischen Gründen die Saugpumpe nicht mehr. Man könnte dann maximal noch versuchen, die Pumpe nicht auf Erdniveau, sondern etwas tiefer in einem in die Erde gegrabenen Brunnenschacht unterzubringen und so noch einen zusätzlichen Meter herauszuholen. Denn relevant für das Funktionieren der Pumpe ist immer die Entfernung von der Pumpe zum Grundwasserniveau.

Liegt das neue Grundwasserniveau so tief, dass es mit einer Saugpumpe nicht mehr förderbar ist, dann muss man den Rammbrunnen leider aufgeben. Denn das Angebot an schmalen Tiefbrunnenpumpen hat in den letzten Jahren zwar rasant zugenommen, der geringste mir bekannte Durchmesser liegt derzeit allerdings bei 2 Zoll, also zu groß, um die Pumpe in einen üblichen Rammbrunnen zu bekommen. Es ist zum aktuellen Zeitpunkt in so einem Fall nur der Neubau eines Brunnens möglich. Und zwar aufgrund des Grundwasserniveaus nur eines Bohrbrunnens.

Check, ob das Rückflussventil des Rammbrunnens defekt ist

Wenn im Brunnen prinzipiell Wasser vorhanden ist und man keinen Fehler an der Pumpe feststellen konnte, empfehle ich als nächsten Schritt die Kontrolle des Rückflussventils (auch Rückschlagventil genannt). Dieses kann an unterschiedlicher Stelle sitzen:

  • Am Fuß eines verwendeten Pumpenstocks
  • Auf der Saugseite der elektrischen Pumpe
  • Am Fuß einer Handschwengelpumpe
  • In einem verwendeten Druckschalter

Beispiel für ein im Pumpenstock sitzendes Rückflussventil

Die Funktion des Rückflussventiles ist in allen vier Fällen die selbe: Es hindert das Wasser nach Ausschalten der Pumpe daran, zurück in den Brunnen zu laufen. Diese Zurücklaufen bringt nämlich mit sich, dass die Pumpe beim nächsten Start kein Wasser mehr fördern kann, denn Pumpen können ihre volle Saugleistung nur aufbringen, wenn sie mit Wasser gefüllt sind und schaffen es im trockenen Zustand nicht, Wasser aus dem Brunnen anzusaugen. Das gilt nach meiner Erfahrung für so gut wie jede Pumpe, auch für jene die als “selbstansaugend” verkauft werden.

Aus diesem Grund werden Pumpen bei Erstinbetriebnahme händisch mit Wasser gefüllt (“angegossen”), damit sie es schaffen, das Wasser aus dem Brunnen hochzupumpen. Sobald dann eine durchgehende Wassersäule vom Grundwasserspiegel bis in die Pumpe besteht, hat die Pumpe kein Problem mehr, das Wasser weiter zu fördern. Und das Rückflussventil sorgt dafür, dass das dauerhaft so bleibt, indem es das Wasser daran hindert, wieder in den Brunnen zurückzulaufen. Die Wassersäule bleibt somit dauerhaft bestehen.

Bei einem defekten Rückflussventil wäre das nicht mehr der Fall und die Pumpe würde somit beim Einschalten nicht funktionieren. Ein einfacher Weg, um das zu kontrollieren ist es, die Pumpe neuerlich anzugießen. Funktioniert sie mit gleichzeitigem Angießen wieder und kann auch mehrere Minuten nach dem Angießen noch Wasser fördern und nach abermaligem Ausschalten und wieder Einschalten geht sie neuerlich nicht, dann ist das Rückflussventil das Problem. Gibt es einen erkennbaren Grund für den Defekt, wie z.B. eine Verschmutzung im Ventil, dann kann man versuchen diesen zu beheben, sonst ist das Rückflussventil zu tauschen.

Check, ob eine Undichtheit im Rammbrunnen vorliegt

Wenn die Punkte zuvor noch keine Lösung gebracht haben, dann bleibt als letzter Punkt die Suche nach einer Undichtheit im System. Dazu sollte man zuerst alle saugseitigen Verbindungen vom Brunnenrohr bis zur Pumpe genau kontrollieren und alle Verbindungsstellen am besten neu mit Teflonband oder Hanf abdichten.

Bringt das keine Besserung, dann könnte der Grund auch eine Undichtheit des Brunnenrohrs selbst sein. Entweder aufgrund undichter Verschraubungen oder weil im Filterbereich zu wenig Wasser nachläuft und Luft gezogen wird. Das kann dazu führen, dass sich über das Brunnenrohr kein Wasser mehr ansaugen lässt.

Lösung bei undichtem Rammbrunnenrohr

Ein undichtes Rammbrunnenrohr zu reparieren ist kaum möglich. Man kann jedoch einen Saugschlauch oder PE-Rohr in das Brunnenrohr hängen und das Wasser fortan statt über das nicht luftdichte Brunnenrohr fortan auf diese Art und Weise ansaugen. In einen üblichen 1 1/4 Zoll Rammbrunnen könnte man also z.B. einen 1 Zoll Saugschlauch oder 1 Zoll PE-Rohr hängen, aber auch ein 3/4 Zoll Schlauch bzw. Rohr würden punkto Wasserkapazität vollkommen ausreichen. Am besten gleich in Kombination mit einem Saug-Filterkorb und einem Fußventil.

Bohrbrunnen gibt kein Wasser mehr

Die Schritte, um den Grund für den Fehler aufzuspüren, sind beim Bohrbrunnen sehr ähnlich wie beim Rammbrunnen. Nur fallen sie teilweise etwas kürzer aus, da es vergleichsweise weniger mögliche Fehlerquellen gibt. Die Schritte sind:

  • Kontrolle der Pumpe
  • Check des Wasserstandes im Bohrbrunnen
  • Check, ob der Filterbereich des Bohrbrunnens verstopft ist
  • Check, ob ein Rückflussventil kaputt ist (nur bei Saugpumpen)
  • Check, ob eine Undichtheit im Bohrbrunnen vorliegt (nur bei Saugpumpen)

Check der Pumpe

Dieser Punkt und die Lösung dafür ist 1 zu 1 identisch mit dem beim Rammbrunnen Geschriebenen, daher einfach weiter oben weiterlesen! Der einzige Unterschied ist, dass es sich hier sowohl um eine Saugpumpe als auch um eine im Brunnenwasser hängende Tiefbrunnenpumpe handeln kann.

Kurzfassung der möglichen Maßnahmen: Kontrolle, dass die Pumpe normal läuft, die Pumpe statt im Brunnen einfach mal aus einem Wasserbehälter pumpen lassen oder eine andere Pumpe im Brunnen ausprobieren.

Check des Wasserstandes im Bohrbrunnen

Funktioniert auch genau gleich wie beim Rammbrunnen, nur noch etwas einfacher, weil man nichts demontieren, sondern nur den Brunnenkopf abnehmen muss: Also Seil mit einem schweren Anhänger in den Brunnen lassen bis es nicht mehr weiter nach unten geht. Verwendet man eine Tiefbrunnenpumpe, ist diese zuvor aus dem Brunnen zu holen.

Eine Tiefbrunnenpumpe muss man vor dem Wasserstandmessen heraus holen.

Bei Erreichen des tiefsten Punktes, macht man am besten am Seil auf Erdhöhe eine kleine Markierung. Anschließend zieht man das Seil wieder aus dem Brunnen und misst ab, bis zu welcher Höhe es nass ist. Damit weiß man den Wasserstand im Brunnen. Zusätzlich misst man nun noch von der anderen Seite des Seiles von der zuvor gemachten Markierung bis zu der Stelle, ab der das Seil beginnt nass zu werden. Damit weiß man zusätzlich, auf welchem Tiefenniveau unter der Erde das Grundwasser beginnt.

Je nach Ergebnis der Messungen fährt man nun weiter fort:

  • Ist das Seil gar nicht nass, also kein Wasser im Brunnen vorhanden, dann fährt man mit dem nächsten Punkt “Check, ob der Filterbereich des Brunnens verstopft ist” fort.

Ist das Seil nass, dann würde ich als nächstes kontrollieren, ob es eventuell einen Fehler mit der Installation der Pumpe gibt:

  • Dazu ist nachzumessen, bis zu welcher Tiefe ab Erdkante die Tauchpumpe bzw. der Saugschlauch im Brunnen hängt. Diesen Wert dann mit dem zuvor ermittelten Grundwasserniveau vergleichen, um auszuschließen, dass die Pumpe bzw. der Schlauch nicht im Wasser sondern in der Luft hängen. Das könnte z.B. der Fall sein, wenn das Grundwasserniveau im Vergleich zu früher gesunken ist.

Trifft der Fall zu, dann verlängert man bei einer Tiefbrunnenpumpe einfach das Sicherungsseil und das PE-Rohr, so dass diese wieder im Wasser hängt. Bei einer Saugpumpe braucht es einen längeren Saugschlauch.

Bei beiden Varianten kann es dadurch zu der nicht optimalen Situation kommen, dass die Pumpe bzw. der Schlauch dann im Filterbereich des Brunnenrohres hängen. Das sollte man prinzipiell vermeiden, da dann tendenziell mehr Sand in den Brunnen gezogen wird. Ist aber noch immer besser als den Brunnen ganz aufgeben zu müssen. Wenn man über den Aufbau des Bohrbrunnens Bescheid weiß, kann man stattdessen noch überlegen, die Pumpe bzw. den Schlauch ganz nach unten in ein vorhandenes Sumpfrohr zu verfrachten.

Ist das Seil nass und hängt die Pumpe bzw. der Ansaugschlauch korrekt im Wasser, dann fährt man weiter unten mit dem Punkt Prüfung des Rückflussventils fort.

Check, ob der Filterbereich des Bohrbrunnens verstopft ist

Ist im Brunnen kein Wasser mehr vorhanden, können die zwei gleichen Gründe wie beim Rammbrunnen vorliegen:

  • Der Grundwasserpegel ist gesunken
  • Der Filter des Brunnenrohres ist verstopft, sodass kein Wasser mehr durchkommt

Wobei ein verstopfter Filter bei einem Rohrbrunnen viel seltener als bei einem Rammbrunnen vorkommt. Manche Rohrbrunnen halten ein ganzes Leben lang und länger, ohne sich zuzusetzen. Der Grund liegt in der wesentlich größeren Fläche, die der Filter einnimmt: Rammbrunnen haben zumeist einen Durchmesser von etwa 4 Zentimeter, Bohrbrunnen einen von zumindest 10 Zentimetern. Und zumeist werden im Bohrbrunnen zumindest 2 Meter Filterstrecke verbaut, im Vergleich zu zumeist nur 1 Meter beim Rammbrunnen. Zudem reagiert das Kunststoffrohr des Bohrbrunnens weniger auf äußere Einflüsse als das Eisenrohr des Rammbrunnens.

Der Filter beginnt beim Bohrbrunnen zumeist nicht direkt an der tiefsten Stelle, sondern erst nach einem halben oder oder einem ganzen Meter Sumpfrohr. Es handelt sich bei den Filternrohren einfach um Rohre, die seitlich mit Schlitzen versehen sind. Nach unten hin ist ein Bohrbrunnen normalerweise verschlossen. Entweder mit einer Kappe oder mit Ton oder Kieselsteinen.

Vorne ein Beispiel für ein geschlitztes Filterrohr, dahinter zum Vergleich zwei normale Brunnenrohre

So kontrolliert man, ob der Filter verstopft ist

Genau wie beim Rammbrunnen einfach durch zügiges Befüllen des Brunnenrohres mit Wasser. Läuft das Brunnenrohr in Folge über oder füllt es sich und läuft nur äußert langsam ab, dann ist der Filterbereich verstopft. Denn wenn nichts abfließen kann, dann kann auch nichts zufließen.

Läuft das Wasser jedoch korrekt ab, dann ist der Filter in Ordnung, das Grundwasserniveau jedoch abgesunken, so dass der Filter nicht mehr im wasserführenden Bereich steht.

Bohrbrunnen – Was tun bei verstopftem Filter?

Im Prinzip können die gleichen Regenerationsmaßnahmen wie beim Rammbrunnen gesetzt werden und man kann sie in Eigenregie durchführen oder eine professionelle Brunnenbaufirma damit beauftragen. Das beim Rammbrunnen beschriebene Gegenspülen fehlt in meiner Auflistung. Zwar wäre das theoretisch auch beim Bohrbrunnen denkbar, es scheitert aber am fehlenden Gewinde am Anfang des Brunnenrohres. Somit gibt es keine mir bekannte Möglichkeit, dort eine druckfeste Verbindung zum Gegenspülen zu installieren. Auch im Handel wären mir bisher keine Spülmuffen für Bohrbrunnen untergekommen, möglicherweise verfügen aber Professionisten über passende Mittel. Als Maßnahmen verbleiben somit:

  • Mechanische Reinigung des Filterbereichs mit Bürsten bzw. Schlauch mit rotierenden Hochdruckdüsen
  • Verwendung von chemischen Mitteln

Mechanische Reinigung

Wie zuvor beim Rammbrunnen beschrieben.

Reinigung mit chemischem Mittel

Auch für Bohrbrunnen kann man Wessoclean benutzen, man benötigt nur eine deutlich größere Menge als beim Rammbrunnen: Lt. Hersteller je 10 Meter Brunnentiefe eine 4 kg Packung Wessoclean, also in etwa die fünffache Menge wie beim Rammbrunnen. Die Anwendung funktioniert identisch wie dort beschrieben. Einbauten wie die Tiefbrunnenpumpe bzw. der Saugschlauch können während der Anwendung im Brunnenrohr verbleiben. Nach Einwirken des Mittels für 12 bis 14 Stunden und abschließendem Abpumpen ist der Filterbereich im besten Fall wieder frei.

Bohrbrunnen – Was tun bei gesunkenem Grundwasserspiegel?

Auch hier würde ich zuerst einmal empfehlen, in der näheren Nachbarschaft nachzufragen ob andere Brunnenbesitzer das gleiche Problem haben/hatten bzw. auch schon etwas dagegen unternommen haben und wissen, auf welche Tiefe der Grundwasserspiegel gefallen ist. Daraus kann man dann schon gute Schlüsse ziehen, inwieweit der Brunnen zu retten ist und mit welchem Aufwand man rechnen muss.

Um mit dem Filterbereich wieder in die wasserführende Schicht zu kommen, muss man den Brunnen weiter nach unten bringen. Also Brunnenrohre sowie die notwendige Brunnenbauausrüstung (Bohrer, Kiesbohrer, Dreibein etc.) besorgen. Man kann entweder versuchen, das bestehende Brunnenrohr mit viel Auflast weiter einzutäufen, oder man stellt ein schmäleres neues Brunnenrohr in den bisherigen Brunnen und bringt dieses weiter nach unten.

Da das Brunnenrohr nach jahrelanger Nutzung mit ziemlicher Sicherheit fest im Boden verankert ist, hat die zweite Methode bessere Erfolgsaussichten. Der Aufwand ist in beiden Fällen nicht zu unterschätzen und deutlich größer als beim Rammbrunnen. Im Prinzip sind die gleichen Schritte wie beim Neubau eines Bohrbrunnens zu unternehmen, also zuerst mal den Verschluss bzw. Tonschicht nach unten durchstoßen, dann mit dem Brunnenbohrer bohren bis es nass wird und ab da mit der Kiespumpe weiter bis die Filterrohre wieder tief genug im Wasser stehen, ich beschreibe das detailliert im verlinkten Artikel.

Eine einfachere Alternative wäre es, in das vorhandenen Brunnenrohr einen Rammbrunnen hineinzustellen und weiter nach unten zu rammen. Vorausgesetzt man kommt damit nicht unter die für Rammbrunnen geltende Maximaltiefe. Der Nachteil dabei ist, dass ein Rammbrunnen keinen gleichwertigen Ersatz für einen höherwertigen Bohrbrunnen darstellt, da die Wasserkapazität geringer und die Lebensdauer kürzer sind.

Gelingt das nachträgliche Tieferbohren nicht, dann bleibt einem nur, den Brunnen aufzugeben und an anderer Stelle neu zu errichten. Engagiert man zum Tieferbohren des Brunnens ein professionelles Brunnenbauunternehmen, dann sollte man auf jeden Fall zum Vergleich immer auch den Preis für einen kompletten Brunnenneubau anfragen, da dieser unter Umständen nicht viel höher ist.

Check, ob das Rückflussventil des Bohrbrunnens defekt ist

Ist im Brunnen prinzipiell Wasser vorhanden und kein Fehler an der Pumpe erkennbar, dann ist der nächste Schritt das korrekte Funktionieren des Rückflussventils zu kontrollieren. Dieser Punkt ist nicht relevant, wenn man eine Tiefbrunnenpumpe verwendet, da diese direkt im Wasser hängt und damit auch bei defektem Rückflussventil fördern kann.

Von oben fördernde Saugpumpen brauchen jedoch Wasser in der Pumpe, um korrekt pumpen zu können, daher werden sie beim erstmaligen Start mit Wasser befüllt (“angegossen”). Danach sorgt ein Rückflussventil dafür, dass das Wasser nicht wieder komplett zurück in den Brunnen fließt. Das Rückflussventil kann an folgenden drei Stellen sitzen:

  • Am Ende des Saugschlauches in Form eines Fußventils mit Saugkorb (dient zur Wasserfilterung)
  • Am Eingang der Saugpumpe
  • In einem verwendeten Druckschalter

Beispiel für ein am Ende des Saugschlauchs angebrachtes Fußventil

Ob das Rückflussventil korrekt funktioniert, testet man am besten indem man die Pumpe angießt und dann starten lässt. Schafft sie es nun mehrere Minuten lang Wasser zu fördern und geht es anschließend abermals nicht, dann ist das Wasser nach Beendigung des Pumpvorganges aufgrund eines defekten Rückflussventils wieder aus der Pumpe und dem Ansaugschlauch entwichen. Man kann das auch nachprüfen, indem man den Ansaugschlauch ein Stückchen herauszieht und schaut, ob sich Wasser darin befindet.

In einem solchen Fall muss das defekte Rückflussventil durch ein funktionierendes ersetzt werden.

Check, ob eine Undichtheit vorliegt

Wenn alle vorherigen Punkte noch keine Lösung gebracht haben, dann bleibt als letzte Möglichkeit die Suche nach einer Undichtheit im System. Relevant ist dabei der Saugschlauch selbst und die Verbindung zwischen Pumpe und Saugschlauch. Hier können bei sensiblen Pumpen bereits minimale Undichtheiten dazu führen, dass kein Wasser gefördert wird. Am besten daher alle saugseitigen Verbindungen genau kontrollieren und evtl. neu mit Teflonband bzw. Hanf abdichten.

Bei einer Tiefbrunnenpumpen kann man kontrollieren, dass die von der Pumpe nach oben führende PE-Steigleitung korrekt mit der Pumpe verbunden ist. Diese druckseitige Verbindung ist jedoch weit weniger sensibel als die saugseitige Verbindung bei einer Saugpumpe, auch bei kleinen Undichtheiten sollte hier eigentlich noch Wasser gefördert werden, weshalb das normalerweise nicht der Grund für einen Totalausfall ist.

Schachtbrunnen gibt kein Wasser mehr

Auch beim Schachtbrunnen sind die Schritte sehr ähnlich wie für die zwei zuvor beschriebenen Brunnentypen, es entfällt hier nur die Kontrolle des Filterbereichs, da ein Schachtbrunnen keinen solchen hat. Das Wasser läuft entweder nur von unten durch die offene Schachtsohle, oder durch die Sohle und den unteren Teil der Schachtwand nach. Die dritte Variante sind Schachtbrunnen mit wasserdichter Sohle, bei denen das Wasser nur durch die Schachtwände eintritt.

Allen Schachtbrunnen ist gemeinsam, dass bei ihnen das Wasser langsamer nachläuft als bei einem Ramm- oder Bohrbrunnen. Sie werden deshalb heute auch kaum mehr gebaut. Seine Berechtigung hat ein Schachtbrunnen evtl. noch, wenn aufgrund der Bodenverhältnisse das Grundwasser sehr langsam nachläuft. Dann kann man das Reservoir des Brunnens als Speicher nutzen, um dann auf einen Schlag eine größere Wassermenge entnehmen zu können.

Die Kontrollschritte bei einem Schachtbrunnen sind:

  • Check des Wasserstandes im Brunnen
  • Kontrolle der Pumpe
  • Check, ob ein Rückflussventil kaputt ist (nur bei Verwendung einer Saugpumpe)
  • Check, ob eine Undichtheit vorliegt

Check des Wasserstandes im Schachtbrunnen

Weil es normalerweise mit sehr geringem Aufwand geht, würde ich beim Schachtbrunnen mit der Kontrolle des Wasserstandes beginnen. In der Regel sieht man schon durch einen Blick von oben – ggf. mit Taschenlampe -, ob sich Wasser im Brunnen befindet, sonst kann man auch hier wie zuvor beschrieben mit einem Seil mit angebrachter Beschwerung arbeiten. Damit kann man dann auch gleich die Wassertiefe im Brunnen ermitteln.

Ist kein Wasser im Brunnen, dann ist das beim Schachtbrunnen eine sehr schlechte Nachricht. Der Grundwasserstand ist dann so weit abgefallen, dass der Brunnen außerhalb des Grundwasserleiters steht und kein Wasser mehr von unten nach läuft. Anders als beim Ramm- und Bohrbrunnen sollte man hier keinesfalls selbst tätig werden. Das Graben eines Schachtbrunnens ist prinzipiell schon eine relativ gefährliche Arbeit und das Tiefergraben eines bereits seit vielen Jahren bestehenden Brunnens noch weit gefährlicher, da durch die Grabungsarbeiten alte Brunnenringe brechen bzw. auch der gesamte Brunnen zusammenfallen könnte.

Das gilt auch, wenn man überlegt stattdessen einfach einen Bohrbrunnen oder Rammbrunnen in den Schachtbrunnen zu stellen und von oben tiefer zu täufen bzw. zu rammen. Auch das kann zu einer Senkung der Brunnensohle führen bzw. dazu dass der Brunnenmantel in Bewegung kommt und ist daher riskant.

In dem Fall bleibt daher als einzige sichere Alternative, einen professionelle Brunnenbaufirma mit dem Tiefergraben des Schachtbrunnens zu beauftragen. Oder man lässt gleich einen neuen Brunnen bauen, in einem solchen Fall ist dann aber fast immer ein Bohrbrunnen die bessere Alternative.

Check der Pumpe

Der Pumpencheck funktioniert vom Prinzip her genau gleich wie weiter oben beim Rammbrunnen beschrieben. Bitte dort nachlesen!

Der einzige Unterschied beim Schachtbrunnen ist, dass als Tauchpumpe in der Regel keine Tiefbrunnenpumpe sondern eine Zisternenpumpe zur Anwendung kommt. Diese kann man von der Tiefbrunnenpumpe aufgrund ihrer bulligeren Bauform unterscheiden. Diese ist auf einen zusätzlichen Kühlmantel zurück zu führen, der bei Einsatz von Pumpen in einer Zisterne oder in einem Schachtbrunnen benötigt wird, um für eine ausreichende Kühlung des Pumpenmotors zu sorgen. Denn anders als beim engen Bohrbrunnen fliest das Wasser im weiten Schachtbrunnen nicht automatisch an der Motoroberfläche entlang und sorgt so für eine ausreichende Kühlung.

Bei Einsatz einer Zisternenpumpe ergeben sich im Vergleich zu einer Tiefbrunnenpumpe zwei zusätzliche mögliche Fehlerquellen:

  • Verwendet die Zisternenpumpe einen Saugschlauch zur schwimmenden Entnahme, so ist zu kontrollieren, dass die saugseitige Verbindung zwischen Zisternenpumpe und dem kurzen Saugschlauch dicht ist und dass der am Saugschlauch sitzende Filterkorb nicht zugesetzt ist.
  • Verwendet die Zisternenpumpe einen Schwimmerschalter als Trockenlaufschutz, dann ist die korrekte Funktionsweise des Schwimmerschalters zu kontrollieren, da ein kaputter oder nicht korrekt installierter Schwimmerschalter die Pumpe am Arbeiten hintern könnte.

Was tun bei kaputter Pumpe?

Wie bereits bei den Brunnentypen zuvor geschrieben, wird man in den meisten Fällen nicht um einen Neukauf herum kommen, nur bei hochwertigen, teureren Pumpen könnte sich eine Reparatur auszahlen.

Check, ob das Rückflussventil des Bohrbrunnens defekt ist

Wenn sowohl Wasser im Brunnen vorhanden ist, als auch die Pumpe funktioniert, dann ist der nächste Schritt das korrekte Funktionieren des Rückflussventils zu kontrollieren. Dieser Schritt ist nur relevant, wenn man mit einer Saugpumpe von oben pumpt, eine direkt im Wasser stehenden Zisternenpumpe kann auch mit defektem Rückflussventil noch Wasser fördern.

Wie schon beim Bohrbrunnen beschrieben, kann das Rückflussventil bei Verwendung einer Saugpumpe an drei Stellen sitzen:

  • Am Fuß des Saugschlauches als sogenanntes Fußventil (Rückflussventil in Kombination mit einem der Wasserfilterung dienenden Saugkorb)
  • Am Eingang der Saugpumpe
  • In einem verwendeten Druckschalter

Der Check, ob das Rückflussventil kaputt ist, funktioniert wie schon beim Bohrbrunnen beschrieben, indem man die Pumpe angießt und dann versucht, diese zu starten. Funktioniert die Pumpe dann und läuft auch nach Minuten noch problemlos weiter und schaltet man diese dann ab und anschließend funktioniert die Pumpe wieder nicht, dann ist ein defektes Rückflussventil schuld, dass nicht verhindert hat, dass das Wasser aus der Pumpe bzw. aus dem Pumpenschlauch zurück in den Brunnen gelaufen ist. Da die Pumpe dann kein Wasser mehr hat, kann sie von selbst nicht mehr starten.

Behoben wird das Problem durch einen Tausch das Rückflussventils durch ein funktionierendes bzw. wenn der Grund für das Problem offensichtlich ist, wie z.B. ein Steinchen im Ventil, dann kann man die Ursache natürlich auch einfach beheben.

Check, ob eine Undichtheit vorliegt

Als letzte Lösung bleibt die Suche nach einer Undichtheit. Relevant sind hier nur saugseitige Undichtheiten, also bei Verwendung einer Saugpumpe die Anschlussstelle vom Saugschlauch an die Pumpe und der Saugschlauch selbst. Bereits minimale Undichtheiten können zu einem Nichtfunktionieren der Pumpe führen, daher ist der Schlauch und die Anschlussstelle genauestens zu kontrollieren und das Verbindungsgewinde ggf. neu mit Teflonband bzw. Hanf abzudichten.

Bei einer Zisternenpumpe kann es wie bereits oben beim Check der Pumpe beschrieben ggf. zu einer Undichtheit zwischen Zisternenpumpe und verwendetem Saugschlauch zur schwimmenden Entnahme kommen.