Hatte man mit der Materie bisher wenig zu tun, scheint es auf den ersten Blick sehr schwierig, aus der Vielfalt an unterschiedlichsten Pumpen den für den eigenen Zweck bestgeeigneten Pumpentyp herauszufinden. Unterschiedlichste Pumpenarten und Begriffe wie “Kolbenpumpe”, “Jetpumpe”, “Hauswasserwerk”, “Tauchpumpe”, “Hauswasserautomat”, “Tiefbrunnenpumpe” kommen einem hier unter. Dieser Beitrag lichtet das Dickicht und erklärt, welcher Pumpentyp für Ihren Zweck der richtige ist.

Ist die Frage des Pumpentyps bereits geklärt, dann erfahren Sie in einem weiteren Blogbeitrag, wie stark die Pumpe sein muss, die Sie benötigen.

Blogbeitrag: Welche Leistung benötigt meine Pumpe?

Grundsätzliche Frage: Saugpumpe oder Druckpumpe (Tauchpumpe)?

Zuerst einmal ist die Entscheidung zwischen diesen zwei grundsätzlichen Pumpentypen zu treffen. Die Antwort auf die Frage bestimmt der für den Pumpeneinsatz vorgesehene Brunnen:

  • Brunnen mit Ansaughöhe bis 7 Meter -> Saugpumpe oder Tauchpumpe
  • Brunnen mit Ansaughöhe größer als 7 Meter -> Nur Tauchpumpe möglich

Die Ansaughöhe ist die Differenz zwischen dem Höhenniveau, auf dem die Pumpe steht und dem Höhenniveau, ab dem das Grundwasser beginnt. Liegt das Grundwasserniveau also beispielsweise auf 6 Metern und die Pumpe steht auf der Erdoberfläche, dann beträgt die Ansaughöhe 6 Meter. Wird die Pumpe in einer Brunnenstube 1 Meter unter Oberflächenniveau platziert, dann reduziert sich die Ansaughöhe auf 5 Meter. Wie tief der Ansaugschlauch beim Pumpvorgang im Grundwasser hängt, ist für diese Betrachtung nicht von Bedeutung, relevant ist immer nur die Höhe, ab der das Grundwasser beginnt.

Der Saugpumpe ist bei etwa 8 Metern Ansaughöhe eine physikalische Grenze gesetzt, die diese Pumpenart nicht überwinden kann. In der Praxis wäre die Leistung bei einer Wasserförderung in 8 Metern Tiefe schon extrem am Limit, daher setze ich diese Grenze bereits bei 7 Metern an. Ist also eine Ansaughöhe von 8 Metern oder mehr notwendig, dann muss in jedem Fall zu einer Tauchpumpe gegriffen werden!

Eine Tauchpumpe saugt das Wasser nicht von oben an, sondern wird direkt in den Brunnen in das Grundwasser gesetzt und drückt das Wasser von dort nach oben weg. Weil diese Pumpenart beim Einsatz im Wasser steht, hat sich landläufig der Begriff “Tauchpumpe” statt dem eigentlich korrekten “Druckpumpe” eingebürgert. Daher verwende ich hier abgesehen von der einleitenden Begriffserklärung ebenfalls den Begriff Tauchpumpe.

Für Brunnen mit einer Ansaughöhe bis 7 Metern kann optional statt einer Saugpumpe wenn man das möchte ebenfalls eine Tiefbrunnen-Tauchpumpe verwendet werden. Vorausgesetzt natürlich, die baulichen Gegebenheiten des Brunnens lassen das zu (Pumpe passt in den Brunnen). Das kann Sinn machen, weil Tiefbrunnenpumpen gegenüber Saugpumpen folgende Vorteile haben:

  • Tiefbrunnenpumpen sind leiser, da sie im Wasser stehen und dadurch die Geräuschentwicklung deutlich gedämpft wird
  • Tiefbrunnenpumpen können sehr hohe Leistungen bringen (Wasserdurchfluss bzw. Wasserdruck)
  • Tiefbrunnenpumpen brauchen über die kalte Jahreszeit nicht eingewintert werden

Wirklich gegen eine Tiefbrunnenpumpe spricht wenig. Früher waren diese ein schönes Stück teurer als Saugpumpen, mittlerweile greift dieses Argument aber nicht mehr, da passable Einstiegsmodelle zu Preisen gleichwertiger Saugpumpen erhältlich sind. Es kann aber natürlich sein, dass eine Tiefbrunnenpumpe für den angestrebten Einsatzzweck überdimensioniert ist, also mehr Leistung erbringt als benötigt und sinnvoll ist. Dazu mehr im Blogbeitrag zur benötigten Pumpenleistung.

Bei einem Rammbrunnen ist immer eine Saugpumpe zu verwenden, da eine Tiefbrunnenpumpe nicht in das übliche 1 1/4 Zoll Rohr passt. Abgesehen einmal von in der Praxis äußert selten vorkommenden unüblich groß dimensionierten Rammbrunnen, in die eine Tiefbrunnenpumpe passen würde.

Im Anschluss finden Sie weitere Details zu beiden Pumpentypen, zuerst zur Saugpumpe und dann zur Tauchpumpe. Unter folgendem Link können Sie direkt zu den Tauchpumpeninfos springen.

Welche Saugpumpen gibt es?

Wenn von einer Saugpumpe für einen Brunnen die Rede ist, dann ist praktisch immer eine Kreiselpumpe gemeint. Im Handel werden diese Pumpen auch einfach als “Gartenpumpen” angeboten. Auch wenn von einem Hauswasserautomat, von einem Hauswasserwerk oder von einer Jet-Pumpe die Rede ist, dann ist normalerweise eine Kreiselpumpe gemeint.

Kreiselpumpe

Kreiselpumpen haben ihren Namen, weil die Flüssigkeit in der Pumpe durch ein rotierendes Laufrad bewegt wird. Je nachdem, wie schnell das Pumpenrad rotiert, wird mehr oder weniger Druck aufgebaut bzw. Wasserdurchfluss erzeugt. Kreiselpumpen sind aufgrund ihres recht einfachen Prinzips günstig herzustellen und daher auch sehr verbreitet. Die meisten der am Markt angebotenen Gartenpumpen sind Kreiselpumpen.

Kreiselpumpen müssen vor dem ersten Anlaufen prinzipiell mit Wasser gefüllt werden. Es gibt aber Ausnahmen, die aufgrund einer speziellen Konstruktion selbständig dazu in der Lage sind, Wasser anzusaugen. Bzw. dazu in der Lage sein sollen, nach meiner Erfahrung funktioniert das auch mit solchen Modellen nur sehr mäßig, ich rate daher generell dazu, die Pumpe beim ersten Starten immer anzugießen.

Achtung: Nur damit alles seine Richtigkeit hat, sei erwähnt, dass auch Tauchpumpen in den allermeisten Fällen nach dem Prinzip der Kreiselpumpe arbeiten. Wenn Sie im Web nach Kreiselpumpe suchen, werden Sie im Normalfall aber nur Ergebnisse zu Saugpumpen erhalten, weil es bei Tauchpumpen nicht üblich ist, diese als Kreiselpumpen zu bezeichnen.

Eine Unterart der Kreiselpumpe ist die Jet-Pumpe (zu Deutsch “Strahlpumpe”). Bei dieser wird die Pumpfunktion durch einen erzeugten Fluidstrahl unterstützt. Sie hat in der Theorie aufgrund ihrer Bauweise Vorteile hinsichtlich Lebensdauer und Reparaturanfälligkeit und Nachteile was die maximale Durchflussmenge betrifft. Allerdings wird der Begriff Jet-Pumpe oftmals auch als Synonym für Kreiselpumpe bzw. Gartenpumpe benutzt, so dass nicht in jeder als Jet-Pumpe bezeichneten Pumpe auch wirklich eine Jet-Pumpe steckt. Daher empfehle ich, sich beim Treffen der Kaufentscheidung in erster Linie auf die Pumpen-Leistungsdaten, enthaltenen Funktionen und Kundenbewertungen zu konzentrieren und das technische Funktionsprinzip zweitrangig zu behandeln (mehr dazu unter dem Punkt “Worauf kommt es bei einer Saugpumpe an?“).

Schwengelpumpe

Eine Saugpumpe ist auch die manuell zu bedienende Schwengelpumpe. Ein Brunnen bis 7 Meter Tiefe kann daher theoretisch auch mit einer Schwengelpumpe (Amazon Link) betrieben werden. In der Praxis wird das allerdings zumeist wenig Sinn machen. Abgesehen von der nicht gegebenen Automatik auch deswegen, weil die Schwengelpumpe als Kolbenpumpe einen vergleichsweise geringen Wirkungsgrad hat. Man pumpt jeweils nur so viel Wasser nach oben, wie man durch Betätigung des Hebels und das Auf- und Abbewegen des damit verbundenen Kolbens verdrängt. Eine Schwengelpumpe wird aber vielerorts gerne als dekorative und für kleine Wasserentnahmen praktische Zweitpumpe, zusätzlich zur elektrischen Pumpe installiert. In den weiteren Betrachtungen zur Saugpumpe wird die Schwengelpumpe außen vor gelassen.
Kolbenpumpen gibt es auch in elektrischer Form, diese sind aber vergleichsweise teuer und werden vor allem im professionellen Bereich im Zusammenhang mit Düngung verwendet.

Im nächsten Punkt habe ich die wesentliche Kriterien zusammengeschrieben, auf die es beim Kauf einer Saugpumpe ankommt.

Worauf kommt es bei einer Saugpumpe an?

Im Anschluss die aus meiner Sicht wichtigsten Kriterien. Zu jedem Kriterium habe ich eine mögliche Ausprägung anhand einer als Beispiel herangezogenen Saugpumpe von Einhell mit angeführt. In der Kommentarspalte finden Sie weitere Erläuterungen zu den Kriterien.

Kriterium Am Beispiel Einhell Gartenpumpe GC-GP 1046 N Kommentar
Leistung 1.050 Watt Ist Basis für die Fördermenge und den Maximaldruck. Eine größere Leistung bedeutet aber umgekehrt auch einen höheren Energieverbrauch.
Fördermenge 4.600 Liter/Stunde Maximaler Wasserdurchfluss, der bei 0 Gegendruck möglich wäre. Also im Prinzip, wenn die Pumpe das Wasser aus einem ebenerdigen Pool pumpen würde und es ohne weiteren Widerstand auf der Druckseite austreten würde. Je größer der zu überwindende Widerstand, umso geringer wird die Wassermenge. Nachzuverfolgen in der Pumpenkennlinie der Pumpe.
Maximaldruck 4,8 bar Maximaldruck, der bei 0 Wasserdurchfluss möglich wäre. Mit steigendem Wasserdurchfluss (= dynamischer Druck) sinkt der statische auf das Leitungsnetz ausgeübte Druck. Es gilt: Gesamtdruck = dynamischer Druck + statischer Druck. Wenn das eine steigt, fällt demnach das andere. Dieser Zusammenhang lässt sich in der Pumpenkennlinie der Pumpe nachvollziehen. Der Maximaldruck mal 10 entspricht gleichzeitig der maximalen Förderhöhe.
Preis ca. 100 Euro Beim Preisvergleich ist immer genau zu vergleichen, welche Zusatzkomponenten bereits mit enthalten sind (Druckschalter, Filter, …)
Betriebslärm 88 Dezibel (db) Es gibt teils erhebliche Unterschiede, wie laut die Pumpen sind. Das ist vor allem dann von Wichtigkeit, wenn die Pumpe nicht geräuschgeschützt aufgestellt ist. In den Verkaufsangeboten findet man dazu oftmals keine Angaben, diese sind teils in den Anleitungen der Pumpen versteckt. Hier hilft oft ein Blick in die Bewertungskommentare von Käufern der Pumpe oder eine Google Suche nach der Betriebsanleitung der Pumpe.
Selbstansaugend? Ja Aus meiner Sicht ist eine selbstansaugende Pumpe  “nice to have”, aber kein wirklich wichtiges Kaufargument. Vor allem, da das in der Praxis oft auch mehr schlecht als recht funktioniert. Ist die Pumpe nicht selbstansaugend, muss sie bei Inbetriebnahme einmalig angefüllt werden. Das ist allerdings kein gröberer Aufwand und relativ einfach erledigt. Nachdem die Wassersäule im Ansaugschlauch steht, funktionieren selbstansaugende und nicht selbstansaugende Pumpen identisch, die Selbstansaugung hilft also nur bei der erstmaligen Inbetriebnahme.
Sandverträglichkeit/
Schmutzwassereignung?
Nein Das ist bei Saugpumpen normalerweise ein wenig beachtetes Kriterium, anders als bei Tauchpumpen. Es existieren nur vergleichsweise wenige Saugpumpen, die für die Förderung von verschmutztem Wasser ausgelegt sind (z.B. aus Teichen oder überschwemmten Kellern).
Fertigungsqualität/
Lange Lebensdauer
Wie hochwertig eine Pumpe produziert wurde, ob hochwertige Materialien verwendet wurden und wie lange die Pumpe in der Praxis durchhält, diese Faktoren können nicht den Herstellerangaben entnommen werden und sind schwer einzuschätzen. Hilfreiche Vergleichstests sind ebenfalls Mangelware, am besten hilft hier ein Blick auf die Bewertungen und Kommentare von Käufern der Pumpe.
Handlichkeit/
Praktikabilität
Praktischer Tragegriff, separate Wassereinfüll- und Wasserablassschraube Vor allem ein an der Pumpe angebrachter Tragegriff ist in der täglichen Handhabung eine praktische Sache, da die Pumpe zur Einwinterung und Auswinterung so einfacher getragen werden kann. Schwer abzuschätzen ist es, ob die Pumpe intelligent aufgebaut ist, so dass man an die Stellen wo man hin muss auch gut hinkommt, und ob sich Wasser einfach ein- und ausfüllen lässt. Da hilft ebenfalls nur ein Blick in die Käuferbewertungen und Kommentare.
Enthaltene Extras Thermischer Überlastschutz (Thermoschutzschalter) Prinzipiell können alle Zusatzkomponenten und Zusatzfunktionalitäten auch separat nachgerüstet werden, Ausnahme ist der Thermoschutzschalter.
Ersatzteilverfügbarkeit Eigener Ersatzteileshop unter www.einhell-service.com Die Markenhersteller bieten mittlerweile in der Regel eigene Ersatzteilshops, in denen einzelne Teile der Pumpe nachbestellt werden können. Das ist vor allem praktisch, sollten Kleinigkeiten wie eine Wassereinlassschraube oder ähnliches kaputt werden, welche kaum etwas kosten, aber bei Defekt die Pumpe lahm legen. Beim Diskonter gekaufte Pumpen bieten diesen Service zumeist nicht.

Integrierte Funktionen und Zubehör

Abgesehen von den Leistungsdaten der Pumpe selbst kommt es vor allem auf die enthaltene Zusatzfunktionalität an. Pumpen können bestimmte Funktionen oder Zusatzkomponenten bereits fix beinhalten, oder eben nicht. Im zweiten Fall kann man diese Funktionalität durch den Kauf zusätzlicher Komponenten nachrüsten, wofür aber natürlich Zusatzkosten anfallen.

Die wichtigsten Zusatzkomponenten und Zusatzfunktionalitäten sind:

  • Druckschalter
  • Vorfilter
  • Druckbehälter (Ausdehnungsgefäß)
  • Rückschlagventil
  • Manometer & Wasserdurchflussmesser
  • Trockenlaufschutz
  • Thermischer Überlastschutz (nicht nachrüstbar)

Im Anschluss eine Erklärung, um was es sich dabei handelt und wozu es dient:

Druckschalter

Diese Komponente wird teils auch als Durchflussschalter, Druckwächter oder Presscontrol bezeichnet.

Merke: Eine Pumpe mit bereits integriertem Druckschalter nennt man Hauswasserautomat. Wenn man zu einer Pumpe nachträglich einen Druckschalter hinzufügt, dann macht man demnach aus einer Gartenpumpe einen Hauswasserautomat.

Ein Druckschalter sorgt dafür, dass die Pumpe automatisch zu arbeiten beginnt, sobald das Leitungsnetz geöffnet und Wasser benötigt wird und sich ebenso automatisch wieder abschaltet, wenn das Leitungsnetz geschlossen wird. Dazu wird der Druckschalter an der Druckseite der Pumpe, also dort wo das Wasser die Pumpe wieder verlässt, montiert und überwacht dort den vorhandenen Wasserdruck bzw. Wasserdurchfluss. Unterschreitet der Wasserdruck ein vorgegebenes Niveau, zum Beispiel 2 bar, dann beginnt die Pumpe zu arbeiten. Überschreitet der Wasserdruck ein gewisses Niveau, zum Beispiel 3 bar, oder sinkt der Wasserdurchfluss auf Null, dann schaltet sich die Pumpe ab. Welcher von beiden Faktoren relevant ist, hängt von der Art des Druckschalters ab, siehe weiter unten.

Der Druckschalter fungiert also, wie es schon im Namen steckt, als Schalter, der die Pumpe abhängig von den gemessenen Druckwerten ein- und ausschaltet. Das geschieht nach einem sehr einfachen Prinzip: Die Stromanbindung der Pumpe wird zuerst zum Druckschalter geführt, bevor sie von dort weg mit der Pumpe verbunden wird. Der Druckschalter braucht, basierend auf seinen Messergebnissen, dann die Verbindung nur mehr zu unterbrechen bzw. den Stromkreis wieder zu schließen.

Empfehlung: Ein Druckschalter gehört aus meiner Sicht zu den Dingen, die ein unbedingtes Muss sind, wenn man die Pumpe auf sinnvolle Art und Weise (für eine Bewässerung) verwenden will! Die Alternative wäre die Pumpe vor jeder Benutzung manuell anzuschalten und nach Beendigung wieder abzuschalten. Das ist ok, wenn man die Pumpe ein mal im Jahr zum Einlassen des Pools verwendet, bei häufigerer Benutzung macht das aber wenig Sinn und wäre auch für die Pumpe durchaus riskant wenn man übersieht sie zeitgerecht wieder abzudrehen. Auch wenn man die Pumpe nur nutzen möchte, um zum Beispiel mit einem Schlauch den Rasen zu gießen, ist der Druckschalter eine komfortable Erleichterung: Man öffnet das Ventil der Schlauchspritze und die Pumpe beginnt automatisch zu pumpen. Der Schlauch ist also wie von Geisterhand jederzeit einsatzbereit, so als hätte man ihn an einen geöffneten Wasserhahn angeschlossen. Schließt man das Ventil der Spritze wieder, dann hört auch automatisch die Pumpe zu arbeiten auf.

Druckschalter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen:

  • Elektronischer Druckschalter mit Wasserdurchlauf (Presscontrol)
  • Mechanischer Druckschalter
  • Elektronischer Druckschalter ohne Wasserdurchlauf

Was diese drei Varianten unterscheidet und welche davon für welchen Zweck die richtige ist, beschreibe ich in einem separaten Blogbeitrag:

Blogbeitrag: Funktionsweise eines Druckschalters und Vorstellung der 3 verschiedenen Druckschalter-Typen

Vorfilter

Wie es der Name des Filters schon sagt, wird dieser Filter vor der Pumpe angebracht, also bevor das Wasser durch die Saugöffnung in die Pumpe gelangt. Damit ist sichergestellt, dass Verunreinigungen nicht in die Pumpe gelangen. Das ist einerseits notwendig, damit die Pumpe keine Schäden davonträgt, aber auch um ein von der Pumpe versorgtes Bewässerungssystem vor Verunreinigen zu schützen. Regner zum Beispiel reagieren sehr sensibel auf Sand und funktionieren nach einer Zeit nicht mehr richtig, wenn sich Sand einlagert. Ganz besonders sandsensibel ist die Mikrobewässerung.

Ein zusätzlicher Vorfilter ist auch trotz eines am Ansaugschlauch montierten Saugkorbes notwendig. Dieser hält nur ganz grobe Teile vom Eintritt in den Schlauch ab (Maschenweite von 1000 Mikrometern und größer), der Vorfilter filtert noch wesentlich feiner. Vorfilter werden in unterschiedlichen Feinheiten angeboten, von sehr feinen Filtern mit 50 Mikrometern (Micron) bis zu deutlich weniger feinen mit 450 Mikrometern. Die Maschenweite gibt an, wie groß die Löcher des Filtersiebes sind. Je kleiner, desto feiner das Sieb. Eine Maschenweite von 500 Mikrometern bedeutet, dass die Löcher einen halben Millimeter groß sind, bei 250 Mikrometern sind sie nur einen viertel Millimeter groß.

Wenn man mit großem Wasserdurchfluss plant, ist es wichtig einen Filter zu verwenden, der diesen auch zulässt. Die Filter sind auf unterschiedliche Wasserdurchflussmengen ausgelegt, von 3.000 Litern pro Stunde bis zu deutlich höheren 6.000 oder 7.000 Litern pro Stunde. Die Filter werden durch Herausnahme und Auswaschen gereinigt. Wie oft das notwendig ist, hängt sehr stark vom Brunnen ab. Wenn wenig Sand mitkommt reicht es, den Filter einmal im Jahr durchzuspülen.

Vorfilter (Amazon Link) kosten um die 30 bis 40 Euro. In manchen Pumpen sind sie bereits mit integriert, so dass man sich diese Zusatzkosten erspart.

Mein Tipp: Ein Vorfilter ist für den Betrieb einer Pumpe Pflicht! Entweder man kauft kostensparend bereits ein Pumpenmodell, in dem er mit integriert ist, oder man kauft ihn zusätzlich dazu. In zweitem Fall sollte man auf eine kleine Maschenweite und eine große maximale Wasserdurchflussmenge achten. Bei integrierten Filtern sind diese Werte in der Regel eher am unteren Ende angesiedelt, was bei einem durchschnittlichen Brunnen (wenig Sand im Wasser, durchschnittliche Wasserentnahmemenge) aber keinen großen Unterschied machen sollte.

Druckbehälter (Ausdehnungsgefäß)

Ein Druckbehälter wird auch als Druckkessel bzw. Ausdehnungsgefäß bezeichnet.

Merke: Eine Pumpe, die in Kombination mit Druckbehälter sowie integriertem mechanischen Druckschalter verkauft wird, nennt man Hauswasserwerk. Wenn man zu einer Pumpe nachträglich einen Druckbehälter samt Druckschalter hinzufügt, dann macht man demnach aus einer Gartenpumpe ein Hauswasserwerk.

Einen Druckbehälter benötigt man zur temporären Speicherung von Wasser, damit dieses im Bedarfsfall ohne Pumpentätigkeit zur Verfügung steht. Wie ein Druckbehälter funktioniert, erkläre ich im Detail in folgendem Beitrag:

Blogbeitrag: Wie funktioniert ein Druckbehälter und wann ist er sinnvoll?

Sinn macht ein Druckbehälter in folgenden Fällen:

  • Das Wasser aus der Wasserquelle steht in der erforderlichen Zeitspanne nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung, es kann also nicht so viel gefördert werden wie notwendig ist.
  • Man verfügt in einem Haus bzw. einer Wohnhausanlage über einen zu geringen bzw. schwankenden Wasserdruck und möchte mit Hilfe eines Hauswasserwerks Wasser in einem höheren und konstanten Druck bereitstellen.
  • Das System wird zur Brauchwassernutzung im Haus verwendet und man hat viele kleine Wasserentnahmen für die Toilette, Waschmaschine bzw. Spülmaschine, die zu einem oftmaligen Start der Pumpe führen würden.
  • Man hat am Bewässerungssystem zusätzlich zur gewöhnlichen Bewässerung auch einen Mikrobewässerungssektor angeschlossen, der nur für einen sehr geringen Wasserdurchfluss sorgt, aufgrund dessen sich die Pumpe oftmals ein- und ausschaltet.
  • Man möchte mit einem Druckbehälter die Gefahr von Beschädigungen durch Druckstöße reduzieren (Druckbehälter dient als Puffer, der die Druckstöße abfedert)

Meine Meinung: Einen Druckbehälter benötigt man in jedem Fall, wenn die Wasserquelle nicht potent genug ist und man daher Wasser zwischenspeichern muss bzw. wenn das Wasser nicht in ausreichendem Druck zur Verfügung steht. In diesen Fällen wird man einen recht großen Druckbehälter benötigen, damit es Sinn macht. Ob ein Druckbehälter sinnvoll bzw. notwendig ist um Druckstöße abzusichern, hängt sehr stark vom individuellen System ab und kann nicht pauschal beantwortet werden.

Das Mikrobewässerungsproblem würde ich versuchen, auf andere Art zu lösen: Zum Beispiel durch Kombination des Mikrobewässerungssektors mit einem gewöhnlichen Sektor, oder indem die Wasserabnahme des Mikrobewässerungssektors durch Verwendung von Tropfern bzw. Sprühern mit mehr Wasserdurchfluss vergrößert wird.

Eher skeptisch bin ich bezüglich der Notwendigkeit eines Druckbehälters für den Brauchwassergebrauch im Haus. Das erscheint mir auch ohne Druckbehälter, nur mit einem Hauswasserautomat, zumeist gut lösbar. Im weiter oben verlinkten Druckbehälter-Blogbeitrag gehe ich im Detail auf die Argumente Pro & Contra ein.

Überhaupt würde ich einen Druckbehälter immer nur dann nutzen, wenn er auch tatsächlich erforderlich ist. Betreibt man die Pumpe rein zur automatischen Gartenbewässerung, macht ein zusätzlicher Druckbehälter sehr oft keinerlei Sinn und bringt nur zusätzliche Komplexität und mögliche Fehlerquellen mit sich.

Rückschlagventil

Ein Rückschlagventil (Amazon Link) sorgt dafür, dass Wasser nur in eine Richtung fließen kann. Es ist in manchen Pumpen bereits mit integriert oder kann nachträglich hinzugefügt werden. Im Zusammenhang mit einer Pumpe kann man es prinzipiell für zwei unterschiedliche Zwecke nutzen:

  • Um zu verhindern, dass die Wassersäule abreißt.
    Dazu wird das Ventil auf der Saugseite der Pumpe montiert. Wenn bei Pumpen angegeben ist, dass sie ein Rückschlagventil haben, ist in der Regel ein saugseitig montiertes gemeint. Ein saugseitiges montiertes Rückschlagventil sorgt dafür, dass nach Beendigung des Pumpvorganges kein Wasser von der Pumpe zurück in den Saugschlauch fließt, die Pumpe kann also nicht leerlaufen. Eine noch bessere Alternative dazu ist es, das Rückschlagventil nicht am Saugeingang der Pumpe, sondern am Beginn des Saugschlauches zu montieren. Bei fertig montierten Saugschläuchen ist ein Rückschlagventil zumeist fix dabei. So hat man den zuvor beschriebenen Effekt und zusätzlich ist gewährleistet, dass die Wassersäule im Schlauch nicht abreißt. Wenn man ein Rückschlagventil am Beginn des Saugschlauches hat, braucht man auf der Saugseite der Pumpe kein zweites, das würde die Wasserförderung nur unnötig bremsen!
  • Um die Pumpe vor Wasserschlag zu schützen.
    Das ist vor allem bei recht starken Pumpen und wenn die Abnehmer schnell schließen (z.B. Magnetventile) ein Thema. Die Pumpe könnte in einem solchen Fall vom Wasserschlag beschädigt werden. Um das zu verhindern, kann man auf der Druckseite der Pumpe ein Rückschlagventil montieren, um den Schlag abzufangen. Dieses Rückschlagventil wäre zusätzlich zu dem auf Saugseite befindlichen zu montieren.

Manometer & Wasserdurchflussmesser

Mit einem zusätzlichen Manometer lässt sich der im Bewässerungssystem herrschende Druck messen. Mit einem Wasserdurchflussmesser, oder auch Wasseruhr, misst man die Wasserdurchflussmenge. Beides ist optional und dient zur Überwachung des Bewässerungssystems. Diese Funktionen können auch bereits in anderen Komponenten mit enthalten sein, zum Beispiel als Teil eines Hauswasserwerkes oder eines Druckschalters. Beim Wasserdurchflussmesser ist zu beachten, dass dessen Einsatz merkbar Wasserdruck kosten kann.

Trockenlaufschutz

Diese Funktion schaltet die Pumpe ab, wenn diese kein Wasser mehr ansaugt und schützt sie damit vor Schäden durch Trockenbetrieb. Das Wasser fungiert als Schmier- und Kühlmittel für die beweglichen Teile der Pumpe. Bleibt es aus und arbeitet die Pumpe trocken, kann das zur Überhitzung und in Folge zur Beschädigung der Pumpe führen. Zu so einem Trockenlauf kann es zum Beispiel kommen, wenn der Wasserstand des Brunnens fällt und der Saugschlauch dann plötzlich in der Luft hängt. Oder wenn ein Fremdkörper den Ansaugschlauch blockiert, so dass kein Wasser mehr hindurchkommt. Ein Trockenlaufschutz ist in der Pumpe entweder schon enthalten, oder man kann ihn nachrüsten. Entweder als separate Komponente, oder noch einfacher und günstiger ist es, diesen beim Kauf eines Druckschalters mit einzukaufen, da der Großteil der Druckschalter auch gleichzeitig für den Trockenlaufschutz sorgt.

Thermischer Überlastschutz

Der thermische Überlastschutz, oder auch Thermoschutz, kontrolliert laufend die Motortemperatur und schaltet den Motor ab, wenn er zu heiß werden sollte. Das verhindert, dass der Motor aufgrund einer Überlastung Überhitzungsschäden davon trägt. In der Praxis könnte das zum Beispiel vorkommen, wenn man vergisst die Pumpe abzustellen und diese daher versehentlich über Nacht durchläuft. In so einem Fall schaltet sich die Pumpe aus und pausiert so lange bis der Motor wieder abgekühlt ist. Ein thermischer Überlastschutz kann nicht nachträglich nachgerüstet werden.

Meistgefragte Saugpumpen bei Amazon

Im Anschluss eine Übersicht der beliebtesten Saugpumpen bei Amazon. Lesen Sie, bevor Sie eine Kaufentscheidung treffen, auch noch unbedingt den folgenden Beitrag, in dem ich erkläre, wie man berechnet, welche Leistungsdaten die Pumpe für den geplanten Einsatzzweck haben sollte!

Blogbeitrag: Welche Leistungsdaten benötigt meine Pumpe?

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Welche Tauchpumpen gibt es?

Damit zum zweiten Pumpentyp, der Tauchpumpe. Von einer Tauchpumpe spricht man immer dann, wenn die Pumpe in die zu fördernde Flüssigkeit eintaucht bzw. auf dieser schwimmt. Im Unterschied zur Saugpumpe, bei der nur der Saugschlauch ins Wasser eintaucht, die Pumpe aber im Trockenen steht.

Zur Wasserförderung aus einem Brunnen verwendet man eine Tiefbrunnenpumpe.

Tiefbrunnenpumpe

Die Tiefbrunnenpumpe ist jener Typ Tauchpumpe, der für Brunnenbesitzer relevant ist: Eine eigenes für den Betrieb in einem Brunnen konzipierte, rohrförmige Pumpe, die in größeren Wassertiefen eingesetzt werden kann und dabei große Kraft zum Hochpumpen des Wassers entwickelt. Man spricht bei dieser Art von Pumpen daher auch von Tauchdruckpumpen. Eine Tiefbrunnenpumpe ist zum Betrieb eines Brunnens in jedem Fall notwendig, wenn der Wasserspiegel des Brunnens mehr als 7 Meter unter dem Oberflächenniveau liegt.

Eine Tiefbrunnenpumpe muss bei ihrem Einsatz in den Brunnen hinabgelassen werden und komplett von Wasser umgeben sein. Sie drückt das Wasser nach oben und kann bei Wahl eines entsprechenden Modells auch für sehr tiefe Brunnen eingesetzt werden.

Es gibt 3 Arten von Tiefbrunnenpumpen:

Turbinen-Tiefbrunnenpumpen

Diese sind der Klassiker unter den Tiefbrunnenpumpen und es gibt davon am Markt das größte und vielfältigste Angebot. Turbinenpumpen sind in Turbinenstufen aufgebaut, die jeweils aus einem Laufrad und einem Diffusor bestehen. Das Laufrad ist über eine Pumpenwelle mit dem Motor verbunden. Das Wasser wird unten in die Pumpe gesogen und in der ersten Turbinenstufe durch die schnell drehenden Schaufeln des Laufrades nach außen gepresst. Durch die schräg nach oben ausgerichteten Kanäle des Diffusors wird das Wasser dabei nach oben zur nächsten Turbinenstufe weitergeleitet, in der sich der Vorgang wiederholt. In jeder Turbinenstufe wird der Druck des Wassers weiter erhöht. Je mehr Turbinenstufen eine Pumpe hat, desto größere Leistungen sind demnach möglich. Am Markt werden einstufige, also nur aus einer Turbinenstufe bestehende, und mehrstufige, also zumindest aus zwei Turbinenstufen bestehende Tiefbrunnenpumpen angeboten.

Schrauben-Tiefbrunnenpumpen

Diese werden erst seit einigen Jahren als Alternative zur Turbinen-Tiefbrunnenpumpe angeboten. Der Antrieb der Flüssigkeit erfolgt hier durch eine schnecken- oder schraubenförmige, schnell drehende Welle, die das Wasser beschleunigt und zum Pumpenausgang hin befördert. Anders als bei der Turbinenpumpe wird das Wasser hier nicht durch einen Diffusor gebremst und umgeleitet, sondern geradewegs, ungebremst in Laufrichtung befördert. Aus diesem Grund können Schraubenpumpen einen wesentlich höheren Maximaldruck erzeugen als Turbinenpumpen. Aufgrund ihrer Bauweise ist die Schraubenpumpe zudem weniger sensibel gegen Sand als eine herkömmliche Tiefbrunnenpumpe. Im Gegenzug ist die Fördermenge mit maximal 2.500 bis 3.000 Liter pro Stunde limitiert und die Fördereinheit der Schraubenpumpe nutzt sich schneller ab (kann aber in der Regel getauscht werden).

Membran-Tiefbrunnenpumpen

Diese läuft ein bisschen außer Konkurrenz, ist sie doch für den täglichen Gebrauch im Brunnen keine wirkliche Alternative zu den zwei zuvor genannten Pumpentypen. Der Antrieb erfolgt hier über starke Gummimembrane, die durch den Antriebsmotor in Schwingung gesetzt werden und so das Wasser bewegen. Das funktioniert ähnlich wie das Prinzip einer Kolbenpumpe, die bei jeder Auf- und Abbewegung jeweils Wasser im Volumen des Kolbens verdrängt und damit bewegt. Nur dass sich hier eine Membrane wie ein Herz zusammenzieht und wieder weitet. Mit einer Membran-Tiefbrunnenpumpe sind nur kleine Leistungen möglich und sie ist im Betrieb sehr laut. Für einen dauerhaften Einsatz in einem Brunnen ist sie daher ungeeignet, jedoch aufgrund ihrer sehr guten Sandverträglichkeit und des vergleichsweise sehr günstigen Preises eine brauchbare Alternative um einen Brunnen beim Klarpumpen vom Schmutzwasser zu befreien, bevor dann die tatsächliche, empfindlichere Pumpe zum Einsatz kommt.

Mein Tipp: Ob man zur Turbinen- oder Schrauben-Tiefbrunnenpumpe greift, ist aus meiner Sicht nichts, worüber man sich lange den Kopf zerbrechen muss. Wenn man einen klaren Brunnen ohne höheren Sandanteil hat, dann würde ich bei der Turbinen-Pumpe bleiben, da sich die Schraubenpumpe schneller abnutzt. Und zwar nach Info aus Fachkreisen auch dann, wenn gar kein sandiges, sondern klares Wasser gefördert wird! Die Fördereinheit einer Schraubenpumpe kann im Gegenzug aber auch relativ einfach und kostengünstig ausgewechselt werden.

Noch wichtiger als die Technik der Pumpe ist das möglichst exakte Erfüllen der benötigten Leistungsdaten und natürlich, dass die Pumpe von der Dimension her in das Brunnenrohr passt. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und davon, ob man die Pumpe auch bereits zum Klarpumpen verwenden möchte, kann die Sandverträglichkeit zu einem weiteren Entscheidungskriterium werden.

Zisternenpumpe

Unter dem Begriff “Zisternenpumpe” oder “für Zisterne geeignet” werden Tauchdruckpumpen angeboten, die sich besonders gut für die Nutzung in einer Zisterne bzw. in einem Wassertank eignen. Der Hauptunterschied zur Tiefbrunnenpumpe ist dabei der die Pumpe einhüllende Kühlmantel, der dafür sorgt dass die Pumpe in der Zisterne nicht heiß läuft. Das ist notwendig, da aufgrund der Größe der Zisterne anders als in einem engen Brunnenrohr, das Wasser nicht automatisch am Motor vorbei läuft und diesen so kühlt. Das betrifft in gleichem Maße auch Schachtbrunnen, daher kommen Zisternenpumpen auch dort zum Einsatz. Für den Einsatz in einem Bohrbrunnen eignen sich Zisternenpumpen zumeist nicht, da sie deutlich breiter ausgeführt sind und so in die meisten Brunnenrohre gar nicht passen würden.

Weiterführender Blogbeitrag: Welche Pumpe benötigt man für eine Zisterne?

Andere Tauchpumpen

Für Bohrbrunnen sind aufgrund der besonderen Anforderungen an schlanke Bauform und große Kraft nur die zuvor beschriebenen Tiefbrunnenpumpen geeignet. Zisternenpumpen werden für Zisternen oder Schachbrunnen verwendet. Neben diesen zwei Pumpentypen existieren noch eine Reihe von anderen Tauchpumpen, die für unterschiedlichste Einsatzzwecke verwendet werden, z.B. Poolpumpen, Teichpumpen oder Regenfasspumpen, oder auch Pumpen zum Auspumpen eines vollgelaufenen Kellers. Diese unterscheiden sich voneinander in der Leistung, in der Bauform und Größe, in der Ausführung als Schmutzwasserpumpe bzw. Klarwasserpumpe, darin ob sie komplett oder nur teils im Wasser stehen oder auf dem Wasser schwimmen und darin wo sie das Wasser ansaugen (oben/unten) und bis zu welcher verbleibenden Wassertiefe sie arbeiten können. Flauchsaugende Tauchpumpen dienen beispielsweise dazu, einen Raum praktisch komplett von Wasser zu befreien.

Worauf kommt es bei einer Tiefbrunnenpumpe an?

Im Anschluss die aus meiner Sicht wichtigsten Kriterien bei der Auswahl einer Tiefbrunnenpumpe. Zu jedem Kriterium habe ich eine mögliche Ausprägung anhand einer als Beispiel herangezogenen Tiefbrunnenpumpe von Einhell mit angeführt. In der Kommentarspalte finden Sie Erläuterungen zu den Kriterien.

Kriterium Am Beispiel Einhell Tiefbrunnenpumpe GE-DW 1100 N-A Kommentar
Durchmesser 4 Zoll (98 mm) Der Durchmesser ist bei Tiefbrunnenpumpen ein wesentliches Kriterium, da die Pumpe in das Brunnenrohr passen muss.
Leistung 1.100 Watt Die Leistung ist die Basis, die bestimmt, welche Fördermenge und welcher Maximaldruck mit der Pumpe möglich sind. Mit einer höheren Leistung geht gleichzeitig ein höherer Energieverbrauch einher, wobei Tiefbrunnenpumpen im Vergleich zu Saugpumpen effizienter arbeiten.
Fördermenge 6.000 Liter/Stunde Die maximale Wassermenge, die die Pumpe fördern würde, wenn es keinerlei Gegendruck gäbe. Da das in der Praxis nicht der Fall ist, ist die tatsächlich nutzbare Wassermenge wesentlich geringer. Das lässt sich anhand der Pumpenkurve nachvollziehen.
Maximaldruck 5,5 bar Theoretischer Maximaldruck bei einem Wasserdurchfluss von Null. Wird auch als Förderhöhe angegeben (1 Meter Förderhöhe = 0,1 bar). Mit jedem zusätzlichen Liter, der durch die Pumpe fließt (abhängig vom dynamischen Druck), sinkt der auf das Leitungsnetz wirkende statische Druck, da gilt: Gesamtdruck = dynamischer Druck + statischer Druck.  Wie viel statischer Druck einem bei einer bestimmten Wassermenge zur Verfügung steht, zeigt ebenfalls die Pumpenkennlinie.
Maximale
Eintauchtiefe
19 Meter Die meisten Hersteller führen eine maximale Eintauchtiefe für ihre Geräte an. Diese sollte eingehalten werden. Mit zunehmender Tiefe steigt der Wasserdruck und damit der Druck, der auf die Pumpe wirkt. Mit der maximalen Eintauchtiefe ziehen die Hersteller ihre Grenze, bis zu der die Pumpe ordnungsgemäß funktioniert und keinen Schaden nimmt.
Länge des Stromkabels 22 Meter Aus meiner Sicht kein sehr wichtiges Kriterium, da man hier relativ leicht nachbessern kann. In vielen Fällen wird man das Kabel manuell verlängern müssen bzw. den Stecker temporär demontieren/abschneiden müssen, um das Kabel durch einen Brunnenkopf zu fädeln.
Pumpentyp 8stufige Turbinen-Tiefbrunnenpumpe Turbinen-, Schrauben- oder Membran-Tiefbrunnenpumpe. Bei der Turbinen-Tiefbrunnenpumpe steigt die Leistungsfähigkeit mit der Anzahl der Turbinenstufen.
Preis ca. 240 Euro Die Bandbreite ist bei Tiefbrunnenpumpen sehr groß, von ca. 150 Euro bis einige Hundert Euro.
Sandverträglichkeit/
Schmutzwassereignung?
Nein Der Griff zu einer sandverträglichen Tiefbrunnenpumpe ist nur notwendig/sinnvoll, wenn es der Brunnen erfordert. Im Normalfall ist eine nicht sandverträgliche Pumpe ausreichend.
Fertigungsqualität/
Lange Lebensdauer
Hier gilt das gleiche, wie zuvor zu den Saugpumpen geschrieben. Das lässt sich als Konsument leider schwer feststellen, es gibt auch keine wirklich hilfreichen Vergleichstests. Man kann bewusst etablierte Marken kaufen und hoffen, dass diese halten, was ihr Name verspricht. Das ist aber keine Garantie. Auch ein Studium der Bewertungen von bisherigen Käufern einer Pumpe ist sinnvoll.
Enthaltene Extras Integrierter Druckschalter, Rückschlagventil, Trockenlaufschutz, Sicherungsseil Der Druckschalter ist in die Pumpe mit integriert. Das Rückschlagventil am Pumpenausgang verhindert, dass Wasser aus der PE-Rohr-Steigleitung zurück in die Pumpe fließt. Prinzipiell können alle Zusatzkomponenten und Zusatzfunktionalitäten auch separat nachgerüstet werden, Ausnahme ist ein Thermoschutzschalter.
Ersatzteilverfügbarkeit Eigener Ersatzteileshop unter www.einhell-service.com Die Markenhersteller von Tiefbrunnenpumpen bieten in der Regel eigene Ersatzteilshops, in denen einzelne Teile der Pumpe nachbestellt werden können. Das Reparieren einer Tiefbrunnenpumpe ist meiner Erfahrung nach aber ein eher aussichtsloses Unterfangen, wenn dann noch bei den einfacher aufgebauten Schrauben-Tiefbrunnenpumpen möglich.


Im Anschluss zu einigen Kriterien noch zusätzliche Informationen:

Durchmesser der Pumpe

Eine ganz wesentliche Größenzahl bei Tiefbrunnenpumpen ist der Durchmesser, da dieser zum Durchmesser das Brunnenrohres passen muss. Die Standardgröße und meistverkaufte Größe bei Tiefbrunnenpumpen ist 4 Zoll. Bei Pumpen dieses Durchmessers gibt es in Folge auch das größte Angebot. 4 Zoll Pumpen haben einen Außendurchmesser von 98 bis 99 mm und passen in ein 4 1/2 Zoll (DN 115) Brunnenrohr. Theoretisch passten sie auch noch knapp in ein 4 Zoll Brunnenrohr (Innendurchmesser 103 mm), das wäre allerdings bereits eine sehr knappe Angelegenheit und ist nicht zu empfehlen. Daher Brunnen besser mit 4 1/2 Zoll Rohren anlegen, dann geht sich das problemlos mit der 4 Zoll Pumpe aus.

Außer in 4 Zoll gibt es Tiefbrunnenpumpen auch noch in kleineren Größen: 3 1/2 Zoll, 3 Zoll, 2,5 Zoll und 2 Zoll. Die 3 1/2 Zoll Pumpen passen gut in einen 4 Zoll Brunnen, die 2 1/2 Zoll Pumpe in einen 3 Zoll Brunnen. Wenn es möglich ist sollte man immer zur 4 Zoll Tiefbrunnenpumpe greifen, da diese aufgrund der Konstruktionsweise in der Regel effizienter und verbrauchsärmer arbeitet und sich weniger schnell abnutzt. Und zudem zumeist auch preislich günstiger ist. Wobei die kleineren Pumpen jedoch in allen genannten Punkten in letzter Zeit aufgeholt haben.

Pumpen von Schmutzwasser/Sandtoleranz

Zuerst einmal ist festzuhalten, dass Brunnenwasser nie komplett sandfrei gefördert werden kann. Als sandfreier Brunnen gilt ein Brunnen mit einem ohne Messswerkzeug nicht mehr merkbaren Sandanteil von weniger als 1 Gramm Sand je 1.000 Liter Wasser, also einem Sandanteil von 0,000001%. Es sollte auch immer das absolut prioritäre Bestreben sein, den Brunnen sandfrei zu bekommen, da ein dauerhaftes Abpumpen größerer Sandmengen nicht unbedenklich ist.

Normale Tiefbrunnenpumpen tolerieren bis zu 50 Gramm Sand je 1.000 Liter Wasser. Liegt man über diesem Grenzwert oder möchte man gezielt zu einer Pumpe greifen, die man für den laufenden Betrieb und gleichzeitig für das initiale Klarpumpen des verschmutzten Brunnens nach dem Brunnenbau verwenden kann, dann bieten sich sandverträgliche Tiefbrunnenpumpen an. Diese halten im Extremfall einen Sandanteil von bis zu 500 Gram je 1.000 Liter Wasser aus. Das ist allerdings ein rein theoretisch machbarer Wert, denn im laufenden Betrieb würde so ein hoher Sandanteil einem in kürzester Zeit den nachgelagerten Filter zusetzen, man müsste diesen ständig reinigen bzw. einen riesigen Filter verwenden. Und man würde sich im Laufe der Zeit einen nicht ungefährlichen Hohlraum unter der Erde schaffen.

Alternativ zur Verwendung einer sandverträglichen Turbinen-Tiefbrunnenpumpe kann man auch zu einer Schrauben-Tiefbrunnenpumpe greifen, die von Haus aus eine größere Sandverträglichkeit hat. Im Gegenzug ist ihre Leistung nach oben hin limitiert und sie nützt sich schneller ab.

Lautstärke

Die Lautstärke spielt bei Tiefbrunnenpumpe keine wirkliche Rolle, da die Pumpe im Brunnenrohr unter Wasser arbeitet und daher das Betriebsgeräusch stark gedämpft wird und von oben kaum zu hören ist. Eine Ausnahme sind die zuvor beschriebenen sehr lauten Tiefbrunnen-Membranpumpen, die man aber normalerweise nicht für den laufenden Betrieb in einem Brunnen nutzt.

Filter/Sieb

Tiefbrunnenpumpen sind mit einem Sieb ausgestattet, das verhindert, dass größere Teile in die Pumpe gelangen. Dieses Sieb erfüllt jedoch nur die Funktion einer groben Vorauslese, trotzdem braucht es nach der Pumpe einen weiteren Filter, der die Feinarbeit übernimmt und verhindert, dass Sand ins Bewässerungssystem kommt. Dazu wird der gleiche als “Vorfilter” bezeichnete Filter verwendet, der auch bei Saugpumpen zum Einsatz kommt.

Material der Pumpe

In den Pumpen-Verkaufsangeboten wird oft groß auf die Edelstahlausführung der Pumpe hingewiesen. Das ist allerdings Standard und daher kein relevantes Unterscheidungskriterium. Die Verwendung von Kunststoff hingegen muss kein Zeichen schlechterer Qualität sein, da auch sehr gute Pumpenhersteller teils auf Kunststoff setzen.

230 oder 400 Volt

Die üblicherweise im Privatbereich genutzten Pumpen können über die normale Steckdose (230 Volt) betrieben werden. Zusätzlich werden auch Geräte mit 400 Volt Drehstrom (“Starkstrom”) angeboten. Um diese nutzen zu können, braucht man im Garten einen Starkstromanschluss. 400 Volt Pumpen können – bei entsprechend hochwertig gebauten Pumpen – einen höheren Wirkungsgrad erreichen als 230 Volt Pumpen. Zudem kann die Pumpenleistung bei 400 Volt Pumpen einfacher geregelt werden. Sie werden daher gerne im Profibereich genutzt.

Optionale Schaltbox

Manche Tiefbrunnenpumpen sind mit einer externen Schaltbox ausgestattet. Mit dieser lässt sich die Pumpe an- und ausschalten, zudem ist in der Schaltbox der Kondensator verbaut. Die Schaltbox sollte im laufenden Betrieb an einer wettergeschützten Stelle platziert werden. Eine Schaltbox hat nichts mit einem Druckschalter zu tun, diese ist wirklich nur für das Ein- und Ausschalten der Pumpe durch manuelles Drücken einer Taste zuständig. Pumpen, die keine externe Schaltbox haben, werden durch Einstecken des Stromkabels gestartet. In manchen Tiefbrunnenpumpen ist ein Druckschalter mit verbaut, der das Ein- und Ausschalten abhängig vom Öffnen eines Verbrauchers steuert. Eine Schaltbox kann bei Bedarf auch nachträglich ergänzt werden.

Integrierte Funktionen und Zubehör

Wie auch bei den Saugpumpen können auch in den Tiefbrunnenpumpen bestimmte Funktionalitäten bereits enthalten sein, oder man kann diese nachträglich durch Kauf von Zusatzkomponenten ergänzen. Diese Komponenten sind identisch mit jenen, die zuvor bei den Saugpumpen beschrieben wurden:

  • Druckschalter
  • Vorfilter
  • Druckbehälter (Ausdehnungsgefäß)
  • Rückschlagventil
  • Manometer & Wasserdurchflussmesser
  • Trockenlaufschutz
  • Thermischer Überlastschutz (nicht nachrüstbar)

Die Erklärung, um was es sich dabei handelt, können Sie weiter oben bei den Saugpumpen nachlesen, untenstehend gehe ich zusätzlich nur mehr auf die Besonderheiten im Zusammenspiel mit der Nutzung einer Tiefbrunnenpumpe ein:

Druckschalter

Für Tiefbrunnenpumpen gilt prinzipiell das gleiche wie für Saugpumpen: Als Pumpenkäufer wird man um einen Druckschalter kaum herumkommen, da dieser für eine sinnvolle Nutzung der Pumpe fast immer notwendig ist. Wie bei den Saugpumpen gibt es auch Tiefbrunnenpumpen, bei denen der Druckschalter fix in der Pumpe verbaut ist, also quasi Tiefbrunnenpumpen-Hauswasserautomaten. Wenn das nicht der Fall ist, kann man einen separaten Druckschalter nutzen. Aufpassen muss man nur bei sehr starken Tiefbrunnenpumpen, da die üblichen elektronischen Druckschalter (Presscontrols) nur für maximal 10 bar Druck ausgelegt sind. Alternativ kann ein mechanischer Druckschalter (in Kombination mit einem Druckbehälter) genutzt werden.

Filter

An den Tiefbrunnenpumpen ist in der Regel ein Sieb angebracht, das groben Schmutz am Eindringen in die Pumpe hindert. Dieses ersetzt jedoch keinen zusätzlichen Feinfilter, der Sand noch wesentlich feiner ausfiltert. Bei Verwendung eines Filters wird dieser als erste Komponente nach der Pumpe montiert, also noch bevor das Wasser in den Druckschalter bzw. in einen Druckausgleichsbehälter gelangt. So ist gewährleistet, dass die weiteren Komponenten nicht durch Sand geschädigt werden und kein Sand in den Bewässerungskreislauf gelangt. Verwendet werden kann der gleiche Filter, der auch für Saugpumpen verwendet wird.

Druckbehälter (Ausdehnungsgefäß)

Druckbehälter können auch in Kombination mit Tiefbrunnenpumpen genutzt werden. Wie zuvor bei den Saugpumpen empfehle ich grundsätzlich Druckbehälter nur zu nutzen, wenn sie notwendig und sinnvoll sind.

Rückschlagventil

Ein Rückschlagventil (Amazon Link) ist im Zusammenspiel mit einer Tiefbrunnenpumpe unbedingt zu nutzen. Oft ist es bereits integriert, sonst kann man es problemlos nachrüsten. Das Rückschlagventil wird am Pumpenausgang angebracht und verhindert, dass das Wasser bei Beendigung des Pumpvorgangs zurück in den Brunnen läuft. Stattdessen bleibt es in der Steigleitung stehen, so dass das Rohrleitungssystem unter Druck bleibt. Zudem schützt es die Pumpe vor Wasserschlag.

Manometer & Wasserdurchflussmesser

Beides kann wie bei der Saugpumpe optional mit eingebaut werden. Beim Wasserdurchflussmesser ist auf den damit verbundenen Wasserdruckverlust Acht zu geben.

Trockenlaufschutz

Man könnte meinen, dass dieser bei einer Tiefbrunnenpumpe unnötig ist, da sie im Betrieb ja komplett im Wasser hängt. Dem ist aber nicht so: Es gibt Szenarien, in denen ein Trockenlaufschutz von Bedeutung ist. Zum Beispiel könnte der Wasserstand im Brunnen sinken und die Pumpe dann im Trockenen hängen. Oder es könnte der Ansaugbereich der Pumpe durch Fremdkörper verstopft sein, so dass kein Wasser mehr in die Pumpe gelangt. Viele Tiefbrunnenpumpen sind standardmäßig mit einem Trockenlaufschutz ausgerüstet, sonst kann man ihn nachrüsten.

Thermischer Überlastschutz

Wie bei der Saugpumpe nicht nachträglich nachrüstbar, in manchen Tiefbrunnenpumpen mit enthalten.

Meistgefragte Tiefbrunnenpumpen bei Amazon

Im Anschluss eine Übersicht der beliebtesten Tiefbrunnenpumpen bei Amazon. Lesen Sie, bevor Sie sich für einen Kauf entscheiden, in jedem Fall noch folgenden Beitrag, in dem ich erkläre, wie man die Pumpe mit den richtigen Leistungsdaten für seine spezielle Anforderung findet:

Blogbeitrag: Welche Leistungsdaten benötigt meine Pumpe?

Letzte Aktualisierung am 2024-11-05 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API