Ein Wasserdurchflussmesser kann im Garten auf verschiedene Arten und Weisen zum Einsatz kommen und es werden Geräte mit sehr unterschiedlichem Funktionsumfang angeboten. In folgendem Beitrag erkläre ich, wozu Wasserdurchflussmesser in der Gartenbewässerung eingesetzt werden, zwischen welchen vier Arten von Geräten man auswählen kann und welche Funktionen diese jeweils bieten.
Kurz vorausgeschickt noch die Info, dass Wasserdurchflussmesser oftmals auch als Gartenwasserzähler, Wasserzähler, Kaltwasserzähler, Wasseruhr, Wassermengenzähler oder Wasserdurchflusssensoren bezeichnet werden. Welcher Begriff gewählt wird, hängt immer auch ein bisschen mit dem angestrebten Einsatzzweck zusammen.
Wofür braucht man im Garten einen Wasserdurchflussmesser?
Die typischen Einsatzgebiete sind:
- Messung des Wasserverbrauchs an einem Außenwasserhahn
- Messung der aus einem Brunnen oder einer Zisterne gepumpten Wassermenge
- Messung der mit einem Schlauch vergossenen Wassermenge
- Messung des Wasserverbrauchs eines automatischen Bewässerungssystems
Was bringt einem das Messen des Wasserverbrauchs?
Kontrolle des Wasserverbrauchs im Garten
Ein Wasserdurchflussmesser kann einerseits der Kontrolle und Sicherstellung dienen, dass die Pflanzen ausreichend Wasser erhalten, aber auch nicht überwässert werden. Zudem verschafft er einem einen Eindruck, welche Wassermengen man für die Bewässerung des Gartens benötigt und eine Möglichkeit, die Entwicklung des Verbrauchs über mehrere Saisonen hinweg zu beobachten.
Optimierung des Wasserverbrauchs im Garten
Noch einen Schritt weiter als die bloße Beobachtung und Kontrolle des Wasserverbrauchs geht die gezielte Optimierung des Wasserverbrauchs. Das kann durch einen selbst auf manuelle Art und Weise geschehen, indem man z.B. nach einem Regenfall die zu gießende Wassermenge gezielt reduziert. Oder automatisiert, indem man einen modernen Bewässerungscomputer die Wassermenge wetterbasierend anpassen lässt. Beides ist prinzipiell auch ohne Wasserdurchflussmesser möglich, mit einem solchen ist es aber einfacher und es lässt sich die eingesparte Wassermenge eindeutig quantifizieren, was sich auch positiv auf die Motivation zum Wassersparen auswirkt.
Einsatz zur Absicherung der Gartenbewässerung
Zu guter Letzt ein sehr wichtiger Punkt, der oftmals übersehen wird: Der Betrieb einer automatischen Gartenbewässerung birgt auch gewisse Risiken, die sich mit Hilfe eines Wasserdurchflussmessers deutlich reduzieren lassen. Stoppt die Bewässerung z.B. durch ein defektes Ventil nicht so wie sie sollte, sondern läuft unvermindert weiter, dann kann es zu Überschwemmungen im Garten und Schäden durch unkontrolliert abfließendes Wasser kommen. Umgekehrt kann ein nicht wie geplant öffnendes Ventil dazu führen, dass Bewässerungsläufe nicht stattfinden und Pflanzen im Garten vertrocknen. Beiden Probleme entdeckt man mit Hilfe eines smarten Bewässerungscomputers mit angeschlossenem Wasserdurchflussmesser sehr schnell. Der Bewässerungscomputer sendet einem eine Warnmeldung, wenn der Wasserverbrauch unerwartet hoch bzw. niedrig sein sollte und man kann das Problem somit lösen bevor es zu Schäden kommt.
Weiterführender Link: Möglichkeiten ein Bewässerungssystem zu überwachen und abzusichern
Sparen von Abwassergebühren
In jedem Haus, das an ein öffentliches Trinkwassernetz angeschlossen ist, kommt ein Wasserzähler zum Einsatz, der die Wassermenge misst, die man vom Wasserversorger bezieht und im Haus verbraucht. Die am Zähler gemessene Menge ist die Basis für die Verrechnung der Wasserkosten.
Verwendet man Wasser aus dem Trinkwassernetz auch zum Gießen im Garten, dann kann ein weiterer Wasserzähler zum Einsatz kommen, um die Menge des im Garten verbrauchten Gießwassers zu messen. Das hat folgenden Hintergrund: Für das im Haus verbrauchte und in den Abwasserkanal gelangende Trinkwasser fallen sowohl Wasserkosten als auch Abwasserkosten an. Verbraucht man das Wasser hingegen im Garten, dann gelangt es nicht in den Kanal und daher kann in solchen Fällen für diesen Teil des verbrauchten Wassers oftmals eine Befreiung von den den Abwasserkosten beantragt werden.
Damit man weiß, wie viel Wasser im Garten und nicht im Haus verbraucht wurde, muss dieser Verbrauch mit einem zusätzlichen Wasserzähler gemessen werden. Wo genau dieser zu montieren ist und welches Modell zu verwenden ist, das gibt der Wasserversorger vor. Typischerweise ist der Zähler in der Zuleitung zum Außenwasserhahn zu montieren, manche Versorger lassen aber auch eine einfachere Montage direkt am Außenwasserhahn zu. Auch wird vorgegeben, ob ein Fachbetrieb den Zähler einbauen muss oder auch eine Selbstmontage möglich ist.
Montiert werden dürfen nur geeichte, vom Versorger zugelassene Modelle. Entweder ist der Zähler direkt vom Versorger zu kaufen bzw. zu mieten oder kann selbst ausgewählt werden. Der Zähler wird in Folge in regelmäßigen Abständen vom Versorger auf seine korrekte Funktion überprüft und nach 6 Jahren muss er ersetzt bzw. nachgeeicht werden.
Im Anschluss stelle ich die vier unterschiedlichen Arten von am Markt angebotenen Wasserdurchflussmessern vor.
Die 4 unterschiedlichen Arten von Wasserdurchflussmessern
Punkto Funktionsweise kann man die Wasserdurchflussmesser aus meiner Sicht in 4 Gruppen unterteilen:
Zuerst einmal zwei Gruppen von Stand-alone Wasserzählern, also von Wasserzählern, die nicht an ein Gerät angebunden werden, sondern für sich alleine als geschlossenes System arbeiten:
- Analoge, nicht-elektrische Stand-alone Wasserzähler
- Digitale, batteriebetriebene Stand-alone Wasserzähler
Und dann noch zwei Gruppen von Wasserzählern, die in Kombination mit einem anderen Gerät arbeiten. Für den Zweck der Gartenbewässerung interessant ist für allem die Zusammenarbeit mit einem Bewässerungscomputer:
- Wasserdurchflussmesser, die fix in einem Bewässerungscomputer verbaut sind
- Nicht fix verbaute Wasserdurchflussmesser, die herstellerunabhängig genutzt werden können
Im Anschluss beschreibe ich die 4 Arten von Wasserdurchflussmessern näher:
Analoge, nicht-elektrische Stand-alone Wasserdurchflussmesser
Beispiel für einen klassischen Wasserzähler (Amazon Link)
Das sind die klassischen Wasserzähler, wie man sie in jedem Haus zur Messung des Wasserverbrauchs findet. Sie funktionieren rein mechanisch und der Fokus liegt auf Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Manipulationssicherheit.
Damit diese Faktoren außer Frage gestellt sind, müssen die zur Abrechnung des Wasserverbrauchs verwendeten Geräte geeicht sein, das heißt ihre Messgenauigkeit muss von einem Eichamt oder einer staatlich anerkannten Prüfstelle überprüft und bestätigt worden sein. Nur Messergebnisse solcher Geräte dürfen laut Gesetz für Wasserkosten-Abrechnungen verwendet werden. Ein geeichtes Gerät erkennt man an einem angebrachten Eichstempel oder einer Eichplombe, die das Datum der Zählereichung und die durchführende Stelle angeben.
Die Eichung ist für Kaltwasser in Deutschland 6 Jahre gültig, in Österreich sind es 5 Jahre, in der Schweiz besteht keine Eichpflicht. Nach Ablauf der Eichfrist muss eine Nacheichung erfolgen oder das Gerät ausgetauscht werden. Die Eichung bürgt dafür, dass eine gewisse Messfehlertoleranz nicht überschritten wird. Diese beträgt innerhalb der Prüfumgebung im unteren Bereich – also bei Entnahme kleinerer Wassermengen – 5% und im oberen Bereich 2%. In der tatsächlichen Anwendungsumgebung verdoppeln sich diese Toleranzen, so dass im unteren Bereich bis zu 10% Abweichung zulässig sind.
Diese Art von Wasserzähler funktioniert ganz ohne Strom mit einem mechanischen Zählwerk. Das durchlaufende Wasser treibt ein Flügelrad an, dessen Umdrehungsgeschwindigkeit sich proportional zur durchfließenden Wassermenge verhält. Die Umdrehungen des Flügelrades werden über Zahnräder auf das Rollenzählwerk übertragen, das den Verbrauch in Kubikmeter wieder gibt. Zumeist wird der Verbrauch in der Hauptanzeige bis auf 3 Kommastellen genau (= auf Liter genau) angezeigt und zusätzlich in einer kleinen kreisförmigen Anzeige der unterhalb eines Liters liegende Verbrauch (= 4. Kommastelle). Es gibt aber auch Produkte, die in der Hauptanzeige nur ganze Kubikmeter anzeigen und alles unter einem Kubikmeter mit zusätzlichen kreisförmigen Anzeigen abdecken. so dass es dann z.B. jeweils eine Anzeige für 100 Liter Einheiten, für 10 Liter Einheiten, für Liter Einheiten und für 0,1 Liter Einheiten gibt.
Wesentliche Kennzahl bei Auswahl des Wasserzählers ist der Nenndurchfluss Q3 (auf älteren Modellen Qn genannt). Standardwasserzähler haben einen typischen Wert von Q3 4 oder Q3 2,5 und somit einen Nenndurchfluss von 4 bzw. 2,5 Kubikmetern pro Stunde. Q3 4 entspricht einem älteren Modell mit Qn 2,5, da die Definition für den Nenndurchfluss geändert wurde. Die Kennzahl Q1 gibt die Mindestdurchflussmenge in Liter pro Stunde an, ab der der Zähler misst und die Kennzahl Q4 den Überlastdurchfluss, das ist die maximale Durchflussmenge, die der Wasserzähler (für eine eingeschränkte kurze Zeit) korrekt messen kann.
Verwendung eines analogen Wasserdurchflussmessers im Garten?
Ein solcher kommt im Garten vor allem dann zum Einsatz, wenn es darum geht, den Wasserverbrauch im Freien für eine Abwasser-Kostenbefreiung zu messen. Hier ist der Einsatz eines geeichten Wasserzählers zumeist vorgeschrieben.
Im Grunde genommen spricht aber auch nichts dagegen, einen analogen Wasserzähler zur Messung des Verbrauchs eines Bewässerungssystems zu verwenden. Insbesondere dann, wenn einem die Messung des Gesamtverbrauchs ausreicht und kein Wert auf weitere Funktionen wie aktuelle Durchflussmenge, Verbrauch in der aktuellen Saison etc. Wert gelegt wird. Der Wasserzähler verfügt über Standard Gewindeanschlüsse zumeist in 3/4 oder 1 Zoll und kann daher sehr einfach am Außenwasserhahn oder in der Pipeline in ein Bewässerungssystem integriert werden.
Digitale, batteriebetriebene Stand-alone Wasserdurchflussmesser
Hierzu zählen einerseits moderne, ebenfalls zur Messung des Hauswasserverbrauchs eingesetzte, geeichte Ultraschall Wasserzähler. Diese kosten ein Vielfaches der oben beschriebenen analogen Wasserzähler. Ihr Vorteil: Sie messen aufgrund des Ultraschallverfahrens noch genauer und sind oftmals mit einer Funkmöglichkeit ausgestattet, so dass der Wasserverbrauch auf digitalem Weg zum Wasserversorger geschickt werden kann. Zudem müssen sie laut Gesetz seltener neu geeicht werden.
Und andererseits im Vergleich dazu sehr günstige, für die Anbringung an einem Gartenschlauch konzipierte Modelle.
Digitaler Schlauch-Wasserzähler
Diese sind in der Regel Turbinenrad-Durchflussmesser. Sie funktionieren nach einem sehr ähnlichen Prinzip wie die zuvor beschriebenen Wasserzähler mit Flügelrad, nur dass hier durch das durchlaufende Wasser eine Turbine angetrieben wird. Turbinenrad-Durchflussmesser lassen sich sehr platzsparend konstruieren, im Gegenzug können damit tendenziell nicht ganz so kleine Durchflussmengen gemessen werden, wie es mit den analogen Wasserzählen der Fall ist. Angeboten werden sie von einigen wenigen Herstellern, vor allem aus dem Gartenbewässerungsbereich, darunter arriviertere Unternehmen wie Gardena aber auch unbekannte No-Name-Marken. Kostenpunkt zwischen 15 und 25 Euro.
Diese Wasserdurchflussmesser verfügen auf der einen Seite über einen Schlauchstück-Anschluss und auf der anderen Seite über einen Hahnstück-Anschluss. Die Anzeige erfolgt digital und man kann zwischen einigen wenigen Anzeige-Modi wählen.
Verwendung eines digitalen Stand-alone Wasserdurchflussmessers im Garten?
Die günstigen Schlauchaufsatz-Wasserdurchflussmesser haben durchaus ihre Vorzüge: Sie kosten vergleichsweise wenig, sind völlig unkompliziert mit nur einem Klick zu montieren und für den Otto-Normal-Verbraucher in der Regel ausreichend genau.
Der primäre Einsatzzweck ist das Zusammenspiel mit einem Schlauch. Der Wasserzähler wird auf das Schlauchende vor die Spritze oder die Brause gesetzt und zeigt einem je nach verwendetem Modell die aktuelle Durchflussrate, wie viel man heute schon gegossen hat bzw. welche Wassermenge man in dieser Saison schon gegossen hat, an. Damit kann man Pflanzen sehr gezielt mit einer bestimmten Menge Wasser bewässern und vermeidet so auch, dass manche Pflanzen aufgrund der eigenen Ungeduld zu wenig Wasser bekommen bzw. Pflanzen sehr unterschiedlich gegossen werden.
Anbringung des digitalen Wasserdurchflussmessers direkt vor dem Schlauchende
Oder man schraubt den Wasserzähler direkt an den Außenwasserhahn und schließt dann anschließend den Schlauchanfang an den Zähler an. Dazu muss man den Außenwasserhahn nur mit einem zusätzlichen Hahnstück versehen, auf das dann der Schlauchstück-Eingang des Wasserdurchflussmessers aufgeklippt wird. In dieser Verwendung sieht man beim Gießen zwar nicht den aktuellen Verbrauch, weil die Anzeige direkt am Schlauch fehlt, misst dafür aber den gesamten Wasserverbrauch, der über den Außenwasserhahn stattfindet. Also auch wenn man Schlauch wechselt oder manuell Wasser aus dem Hahn entnimmt.
In gleicher Weise kann man den Wasserzähler auch hinter den Ausgang eines Wasserhahnsteuerungs-Bewässerungscomputers setzen.
Beispiele für Montage am Außenwasserhahn: Direkt nach dem Wasserhahn oder nach dem Bewässerungscomputer
Theoretisch kann man einen solchen digitalen Stand-alone Wasserdurchflussmesser auch an einer beliebigen Stelle irgendwo im Bewässerungssystem einbauen, man muss nur aufpassen, dass das Gerät auch den Anschluss über eine Gewindeverbindung alternativ zum Schlauchstück ermöglicht. Dazu können Schlauchstück und Hahnstück zumeist abgeschraubt werden. Dann kann man mit Hilfe eines passenden Verbinders den Wasserdurchflussmesser an jeder gewünschte Stelle montieren und ihn so als günstige Alternative zu den in Folge beschriebenen Profi-Geräten nutzen.
Praxis-Schnelltest Gardena AquaCount
Der im deutschen Sprachraum vermutlich meistverkaufte Wasserzähler der zuvor beschriebenen Gattung ist der Gardena AquaCount. Diesen haben ich anlässlich dieses Beitrages einem Schnelltest unterzogen. Kosten tut er um die 20 Euro und ist damit in etwa gleich teuer bis minimal teurer wie die meisten Mitbewerber-Produkte. Das lange Jahre erhältliche Vorgängerprodukt hieß Gardena Wassermengenzähler und hatte exakt die gleiche Funktionalität, es wurde nur das Design etwas aufgefrischt.
Gardena AquaCount bei Amazon:
Bedienung
Die Bedienung des AquaCount ist sehr einfach und geschieht mit nur einer Bedientaste. Mit dieser kann durch Drücken der Taste einer der 4 möglichen Anzeigemodi ausgewählt werden:
- Summe Wasserverbrauch 1
- Summe Wasserverbrauch 2
- Wasserverbrauch des aktuellen Bewässerungsvorganges
- Wasserdurchflussrate
Die ersten zwei Modi geben einem flexibel die Möglichkeit, den Wasserverbrauch ab einem selbst festlegbaren Bezugspunkt zu messen. Zum Beispiel könnte man im Modus 1 den Verbrauch seit Saisonbeginn messen und im Modus 2 den Tagesverbrauch. Das legt man selbst fest, indem man das Messergebnis zum gewünschten Zeitpunkt auf Null zurücksetzt. Dazu wählt man den Modus aus und betätigt die Taste dann ein weiteres Mal und hält sie 2 Sekunden gedrückt. Der Wasserverbrauch wird damit auf Null zurückgesetzt und beginnt ab diesem Zeitpunkt wieder zu messen.
Der dritte Modus funktioniert automatisch und beginnt die Wassermenge immer dann zu messen, wenn Wasser durch den Wasserdurchflussmesser strömt. Wird der Wasserdurchfluss für zumindest 2 Sekunden unterbrochen, dann endet die Zählung und wenn das nächste Mal Wasser läuft. wird wieder bei Null zu messen begonnen. Damit lässt sich sehr schön der Verbrauch im Zuge eines einzelnen durchgehenden Bewässerungsvorganges nachvollziehen.
Die Wasserdurchflussrate gibt wieder, welche Wassermenge in Liter pro Stunde zum Zeitpunkt der Anzeige durch das Messgerät strömt. Damit kann man sich relativ leicht ausrechnen, was bei einem Gießvorgang von 1 Minute oder 10 Minuten an Wasser vergossen wird.
Die Anzeige kann man bei Bedarf durch 2sekündiges Gedrückthalten der Taste von Liter auf Gallonen pro Stunde umstellen.
Das Display des Gardena AquaCount aktiviert sich automatisch sobald Wasser fließt und schaltet sich ab, wenn länger als 1 Minute kein Wasser geflossen ist und keine Taste gedrückt wurde.
Anbringung
Die Montage sowohl vor dem Schlauchende als auch direkt am Außenwasserhahn gestaltet sich sehr einfach. Einfach Spritze abnehmen, den Gardena AquaCount aufklippen und anschließend die Spritze auf den AquaCount aufklippen. In gleicher Weise funktioniert es am Außenwasserhahn: Zusätzliches Hahnstück am Außenwasserhahn aufschrauben, AquaCount aufklippen und dann das Schlauchstück des Schlauchanfangs aufklippen.
Das Display des AquaCount kann man praktischerweise drehen, sodass man es immer zum Blickbereich hin ausrichten kann. Den Gardena AquaCount kann man in beide Richtungen einbauen, die Zählung funktioniert unabhängig von der Einbaurichtung. Ich habe das im Test selbst ausprobiert: Wechselt man die Einbaurichtung, dann fährt der AquaCount mit der Zählung fort.
Die Batterie – eine Knopfzellenbatterie CR 2032 3V – ist im Auslieferungszustand bereits enthalten und eingebaut und das Gerät somit startklar.
Messgenauigkeit
Gardena gibt eine Messtoleranz von +- 5%, bei kleinen Mengen aber mindestens +- 0,5 Liter an. Ich habe das nachgeprüft und einen 12 Liter Eimer mit einem Schlauch mit davor gesetzten Gardena AquaCount gefüllt. Ich kam dabei auf etwas weniger als 0,5 Liter Abweichung, womit die Herstellerangaben erfüllt wurden. Für die üblichen Anwendungen im Garten scheint mir diese Genauigkeit absolut ausreichend.
Prüfung der Messgenauigkeit mit einem Eimer mit auf der Innenseite angebrachten Höhenmarkierungen
Einbau in ein Pipelinesystem
Auf beiden Seiten des AquaCounts können das Hahn- und das Schlauchstück abgeschraubt werden. Unterhalb des Hahnstücks befindet sich ein 3/4 Zoll Außengewinde, unterhalb des Schlauchstücks ein 3/4 Zoll Innengewinde. An diesen Gewinden kann prinzipiell mit Hilfe üblicher Verbinder eine Verbindung zu einer Pipeline hergestellt werden. Allerdings stellte sich das Gewinde auf der Hahnstück-Seite in meinem Test als dafür nicht brauchbar heraus! Anders als auf der Schlauchstück-Seite handelt es sich scheinbar um kein Gewinde nach dem in Europa üblichen BSP-Standard, sondern um einen anderen Standard, der punkto Gewindeanzahl und Gewindewinkel abweicht und daher lässt sich ein übliches 3/4 Zoll Gewinde hier nicht ordentlich verschrauben!
Die Gewinde unterhalb des Hahn- und Schlauchstücks
Reinigung
Die enthaltene Turbineneinheit – bestehend aus der Turbine selbst und einer Turbinenhalterung – kann man nach Abschrauben des Schlauchstücks entnehmen und unter laufendem Wasser reinigen.
Enthaltene Turbine und Turbinenhalter mit umgebenden Dichtungsring
Mindestdurchfluss
Dieser beträgt bei Gardena AquaCount 120 Liter pro Stunde bzw. 2 Liter pro Minute. Läuft das Wasser mit einer geringeren Durchflussrate durch das Messgerät, dann wird dieser Durchfluss nicht registriert und kein Messergebnis angezeigt. Beim normalen Gießen sind die Durchflussraten im Normalfall deutlich höher und daher spielt das hier keine Rolle. Relevant werden könnte es eigentlich nur bei kleinen Mikrobewässerungsanwendungen mit sehr geringem Wasserdurchfluss.
Maximaler Durchfluss
Auch nach oben hin gibt es eine Grenze, bis zu der gemessen werden kann, beim Gardena AquaCount sind das 3.000 Liter pro Stunde.
Maximaler Druck
Die Nutzung des Gardena AquaCount ist bis zu einem maximalen Wasserdruck von 12 bar möglich. In normalen (privaten) Gartenbewässerungsanwendungen kommt man üblicherweise kaum über 5 oder 6 bar Druck, somit mehr als ausreichend.
Druckverlust
Leider macht Gardena keine Angaben zum Druckverlust, der mit der Nutzung des Wasserdurchflussmessers verbunden ist. Das tun aber auch die Mitbewerber nicht, ist nur bei professionellen Geräten von Gartenbewässerungsproduzenten üblich (siehe weiter unten im Artikel). Beim normalen Gießen über den Schlauch spielt das in der Regel kaum eine Rolle, plant man den Einbau in ein Bewässerungssystem, dann ist ein nicht zu großer Druckverlust aber ein wesentliches Kriterium.
Vergleich Gardena AquaCount mit anderen Modellen
Im Anschluss habe ich die Leistungsdaten des Gardena AquaCount und von Alternativen anderer Hersteller gegenübergestellt. Die Gardena Alternativen scheinen mir zu einem großen Teil, wenn man sich das idente Design und die identen Leistungsdaten ansieht aus der gleichen Fabrik zu stammen und nur unter unterschiedlichen Marken vertrieben zu werden.
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Fix in einem Bewässerungscomputer verbaute Wasserdurchflussmesser
Der Vorteil der Kombination eines Bewässerungscomputers mit einem Wasserdurchflussmesser ist die Nutzung der Wasserdurchfluss-Messergebnisse in der Bewässerungscomputer Software. Einerseits zu Auswertungszwecken, um den exakten Verbrauch einzelner Bewässerungsläufe und saisonale Verbräuche zu analysieren und mit historischen Werten vergleichen zu können und andererseits zur Absicherung eines Bewässerungssystems, um Kontrolle über nicht ordnungsgemäß stattfindende Bewässerungsläufe zu haben. Hier gibt es einerseits herstellerunabhängige Wasserdurchflussmesser, die mit jedem Bewässerungscomputer verbunden werden können, deren einen dafür passenden Sensoreingang hat und dessen Software einen Wasserflusssensor unterstützt und andererseits Wasserhahnsteuerungs-Bewässerungscomputer, die einen nur mit diesem Computer nutzbaren Wasserdurchflussmesser fix integriert haben.
Das Angebot an Bewässerungscomputern mit fix integriertem Wasserdurchflussmesser ist sehr überschaubar und besteht laut meiner Marktbeobachtung derzeit aus nur vier Modellen:
| Orbit B-hyve Smart Wasserhahn Timer | LinkTap G2S | LinkTap D1 | HiOazo HO-WT-1 |
|---|---|---|---|
Orbit 24634 B-hyve...93,56 € |
LinkTap G2S Drahtl...115,00 € |
LinkTap D1 Intelli...239,00 € |
HiOazo Bewässerung...45,99 € |
Beim LinkTap G2 ist Acht zu geben, da hier sowohl Modelle mit Wasserdurchflussmesser als auch ohne angeboten werden. Jene mit Wasserdurchflussmesser sind an dem “S” in der Modellbezeichnung zu erkennen, also LinkTap G2S. Der LinkTap G2S und der HiOazo HO-WT-1 unterscheiden sich von den zwei anderen angeführten Computern insofern, als dass bei diesen der Wasserdurchflussmesser außerhalb des Gerätes angebracht ist und optional auch abgenommen werden kann, sodass der Computer ohne Wasserdurchflussmesser genutzt werden kann. Beim LinkTap D1 und beim Orbit B-hyve Smart Wasserhahn Timer ist der Wasserdurchflussmesser fix im Gerät verbaut.
LinkTap bietet für den G2 alternativ zum standardmäßig verbauten Wasserdurchflussmesser auch einen Wasserdurchflussmesser für Mikrobewässerung mit sehr kleinen Wassermengen. Der Standard-Wasserdurchflussmesser eignet sich für Durchflussraten von mehr als 120 Litern/Stunde, mit dem alternativen Mikro-Wasserdurchflussmesser sind sogar Mindestdurchflussraten ab 12 Liter/Stunde möglich.
Wasserdurchflussmesser, die herstellerunabhängig mit Bewässerungscomputern genutzt werden können
Solche Wasserdurchflussmesser sind mir bisher nur für den Typ Bewässerungscomputer bekannt, mit dem externe Magnetventile gesteuert werden können. Für den anderen Typ Bewässerungscomputer, durch den das Wasser hindurchläuft, ist das Angebot an Wasserdurchflussmessern prinzipiell schon sehr eingeschränkt und es existieren keine standardisierten Schnittstellen. Daher können auch keine passenden Messgeräte von externen Produzenten angeboten werden.
Man findet am Markt zwei unterschiedliche Typen solcher Wasserdurchflussmesser, die sich funktional deutlich unterscheiden:
- Wasserdurchflussmesser, die den Stromkreislauf unterbrechen
- Wasserdurchflussmesser, die Messimpulse übertragen
Der erste Typ wird als Wasserflusssensor bezeichnet. Um einen solchen nutzen zu können reicht es, am Bewässerungscomputer einen normalen Sensoreingang zu haben, wie man ihn auch für die Nutzung eines Regensensors oder einen Bodenfeuchtesensors benötigt. Der Sensor hat ein zweipoliges Kabel. Mit dem einen Pol wird er an den Com-Ausgang des Bewässerungscomputers angeschlossen und auf diese Weise mit Strom versorgt. Mit dem anderen an den Sensoreingang des Computers. Am Sensor definiert man entweder eine bestimmte maximale Wasser-Durchflussrate pro Minute, die nicht überschritten werden darf. Diese sollte sich nach der maximalen Wasserdurchflussrate richten, die beim Gießen über das Bewässerungssystem zustande kommt. Oder bei besseren Sensoren auch sowohl eine maximale Durchflussrate, die nicht überschritten werden darf als auch eine minimale Durchflussrate, die nicht unterschritten werden darf. Wird die maximale Durchflussrate überschritten, weil es im System irgendwo ein Leck gibt, dann sendet der Sensor einen Impuls an den Bewässerungscomputer und die Bewässerung wird unterbrochen. Wird die gesetzte minimale Durchflussrate nicht erreicht, weil z.B. das Magnetventil nicht korrekt öffnet, dann ergeht eine Benachrichtigung an den Nutzer.
Sensoren dieses Typs sind z.B. der Hunter Flow-Clik (maximale Durchflussrate definierbar) und der Hunter Flow-Sync (sowohl Maximum als auch Minimum definierbar).
Der zweite Typ von Wasserdurchflussmesser geht einen Schritt weiter und übermittelt nicht nur ein Ein/Aus-Signal, sondern die tatsächlichen Messwerte in Form von Impulsen. Achtung: Auch er wird am Markt oftmals als Wasserdurchflusssensor bezeichnet, der Unterschied zu erstem lässt sich also nicht unbedingt nur an der verwendeten Begrifflichkeit erkennen.
Damit man einen Wasserdurchflussmesser dieses Typs nutzen kann, muss der Bewässerungscomputer entweder über einen eigenen Wasserflusssensor-Eingang verfügen, oder über einen allgemeinen Sensoreingang, der in der Software als Wasserflusssensor-Eingang definiert werden kann. Diese Wasserdurchflussmesser haben ein dreipoliges Kabel, wobei jedoch an den meisten Bewässerungscomputern nur zwei Pole verwendet werden und der dritte ohne Verwendung bleibt. Einer der Pole geht zum Sensor-Eingang und einer entweder zum allgemeinen Com-Ausgang oder zu einem eigenen Sensor-Com-Ausgang.
Solche Wasserdurchflussmesser funktionieren nach folgendem Prinzip: Je bestimmter Menge an durchlaufendem Wasser sendet der Sensor einen elektrischer Impuls an den Bewässerungscomputer. Wie hoch diese Menge ist, kann sich von Sensor zu Sensor unterscheiden, das können z.B. 10 Liter sein oder auch 20 Liter. Daher muss in der Software des Bewässerungscomputers hinterlegt werden, welche Pulsrate der angeschlossene Sensor hat. Steht ein Puls z.B. für 10 Liter, dann zählt der Bewässerungscomputer für jeden empfangenen elektrischen Impuls 10 Liter hoch.
Möchte man auf Nummer sicher gehen, dann greift man zu einem Produkt der zwei großen Bewässerungsproduzenten Hunter (HC Flow Serie) bzw. Rain Bird (MJ, FG bzw. FS Serie). Diese Produkte sind hochwertig und gut, allerdings recht kostspielig, im Bereich von ca. 200 Euro. Es kann sich daher lohnen auszuloten, inwieweit auch eines der zahlreichen No-Name-Produkte mit dem verwendeten Bewässerungscomputer nutzbar ist. Diese beginnen bereits bei 20 bis 40 Euro, die meisten Modelle sind allerdings nur im Niederdruckbereich unter 2 bar nutzbar und damit für ein Bewässerungssystem ungeeignet.
Das wesentliche Kriterium beim Kauf ist die Kapazität des Bewässerungssystems, also für welche Literleistung dieses ausgelegt ist. Die kleinsten Wasserdurchflussmesser sind für maximale Literleistungen bis 3.600 Liter/Stunde ausgelegt, nach oben hin geht es bis 24.000 Liter/Stunde und mehr.
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