Möchte man seine Bewässerung mit Wasser aus einem Brunnen oder einer Zisterne speisen, dann kommt eine Saug-, Tiefbrunnen- oder Zisternenpumpe zum Einsatz. In diesem Beitrag zeige ich mögliche Wege, um diese möglichst geschickt mit seinem Bewässerungssystem zu verbinden.

Ich gehe in diesem Beitrag ausschließlich auf die Druckseite der Pumpe ein, also auf jene Seite, aus der das Wasser aus der Pumpe herausgepumpt wird und wie es von dort weg den Weg in das Bewässerungssystem findet. Nicht auf die Saugseite, auf der die Pumpe das Wasser ansaugt. Wie diese ausgestaltet wird und was dort zu beachten ist, erkläre ich im Detail in Beiträgen zum Thema Brunnen bzw. Zisterne.

Bei Verwendung einer Saugpumpe (auch oft als Gartenpumpe, Hauswasserwerk oder Hauswasserautomat bezeichnet) steht auf der Druckseite in der Regel ein Gewindeanschluss zur Verfügung, je nach Pumpe als Innen- oder Außengewinde und in unterschiedlichsten Größen. Bei Standardpumpen sehr oft 1 Zoll, aber auch größer und in selteneren Fällen auch manchmal kleiner. Die Anschlussgrößen sind in der Regel immer genormte Zollgrößen.

Bei Tiefbrunnenpumpen bzw. Zisternenpumpen wird aus dem Brunnen bzw. aus der Zisterne heraus eine PE-Rohr-Leitung geführt. Das ist vorteilhaft, da bei Anstarten der Pumpe größere Drehkräfte frei werden und das starre Rohr sich anders als ein Schlauch dabei nicht verdrehen kann.

Anschlussmaterial

Im kostengünstigsten Minimalfall verbindet man den Pumpenausgang über ein Pumpenanschlussstück (Amazon Link) und/oder einen passenden Verbinder direkt mit dem Pipelinerohr des Bewässerungssystems. Hat man einen Pumpenausgang mit 1 Zoll Innengewinde, dann kann man beispielweise mit einem Verbinder 1 Zoll Außengewinde auf 1 Zoll PE-Rohr Klemmanschluss arbeiten. Oder man verwandelt den Innengewinde Pumpenausgang über ein Pumpenanschlussstück zuerst in einen Außengewinde-Ausgang und nimmt dann einen Verbinder 1 Zoll Innengewinde auf 1 Zoll PE-Rohr Klemmanschluss.

Das PE-Rohr direkt an die Pumpe anzuschließen, bringt in der Praxis allerdings Nachteile mit sich. Erstens ist das PE-Rohr recht starr und unflexibel und daher gar nicht so leicht so hinzubiegen, dass es sich gut an den Pumpenausgang anschließen lässt. Es darf ja dabei nicht geknickt werden, da man sonst eine Engstelle fabriziert. Und schließt man es über einen 90 Grad L-Verbinder an, dann hat man wieder durch das scharfe Eck unnötigen Druckverlust. Und zweitens ist das unflexible PE-Rohr recht unpraktisch, wenn man die Pumpe abschließen möchte, z.B. um sie in der kalten Jahreszeit einzuwintern.

Daher ist der noch bessere Weg, die Pumpe nicht direkt an das PE-Rohr anzuschließen, sondern von der Pumpe weg zuerst mit einem Anschluss an einen Schlauch zu arbeiten. Zumindest die ersten paar Meter bis zum Pipelinerohr, oder wenn die den Anfang des Bewässerungssystem bildende Ventilbox oder alternativ der Bewässerungscomputer mit integriertem Ventil ganz in der Nähe sind, gleich ganz bis zu diesen. Die Luxusvariante, weil besonders stabil und strapazierfähig sind hier Panzerschläuche (Amazon Link), wie man sie von Sanitäranschlüssen im Wohnbereich kennt. Diese enthalten auch gleich die passenden Gewindeanschlüsse, einen normalen Schlauch müsste man noch mit passenden Schlauchstücken und Hahnstücken ergänzen, um ihn an die Pumpe anschließen zu können.

Das gleiche gilt sinngemäß bei Anschluss an die PE-Rohr-Steigleitung einer Tiefbrunnen- oder Zisternenpumpe. Auch hier ist es aus meiner Sicht nicht ideal, das PE-Rohr direkt fortzuführen, da man so die Pumpe nur recht mühsam abschließen kann, z.B. um sie zur Reinigung herauszuholen. Besser ist auch in diesem Fall den Anschluss flexibel mit Schlauch auszuführen, um ihn bei Bedarf leichter abkuppeln zu können.

Auch wenn es die Pumpenhersteller zumeist nicht extra erwähnen: Alle Gewindeverbindungen müssen mit Teflonband (Amazon Link) oder Hanf (Amazon Link) und Fermit Dichtpaste (Amazon Link) eingedichtet werden, damit man sie wirklich dicht bekommt! Bei Kunststoffgewinden sollte man keinen Hanf verwenden.

Druckverlust minimieren

Wie an prinzipiell allen Stellen im Bewässerungssystem gilt auch hier der Grundsatz, keine unnötige Verengung einzubauen und damit unnötig Druck zu verlieren. Daher wird die Weiterleitung von der Pumpe bis zum Startpunkt der Bewässerung idealerweise in der Größe des Druckausgangs fortgeführt. Steht einem dort also ein 1 Zoll Anschluss zur Verfügung, dann sollte man idealerweise auch mit einem 1 Zoll Rohr bzw. Schlauch fortführen. Auch wenn man nachher im Bewässerungssystem mit 3/4 Zoll Rohren arbeitet, würde ich empfehlen, die Verbindung von Pumpe und Bewässerungssystem mit 1 Zoll Durchmesser auszuführen. Der Druckverlust ist dann nochmal kleiner und es bleibt einem mehr Druckreserve für die Bewässerung über.

Mit einem kleineren Durchmesser als 3/4 Zoll sollte man in keinem Fall arbeiten. Das gleiche gilt für das Ankuppeln an eine Steigleitung einer Tiefbrunnenpumpe oder einer Zisternenpumpe: Diese sollte zumindest in 1 Zoll ausgeführt sein und mit 1 Zoll sollte man diese idealerweise auch fortsetzen.

Anschlusspunkt

Arbeitet man im Bewässerungssystem mit Magnetventilen, dann ist der der Ventilverteiler bzw. die Ventilbox der Anschlusspunkt der Pumpe an das Bewässerungssystem . Benutzt man keine Magnetventile, sondern funktioniert das Durchlassen des Wassers über einen Bewässerungscomputer, durch den das Wasser hindurchläuft, dann fungiert dieser Bewässerungscomputer als Anschlusspunkt. Wie zuvor beschrieben wird vom Druckausgang der Pumpe bzw. vom Ende der Steigleitung bei Tiefbrunnen- bzw. Zisternenpumpen eine Zuleitung in ausreichend großer Dimension bis zu diesem Anschlusspunkt geführt.

Optional: Abzweigung

Möchte man die Pumpe nicht nur zur Versorgung des Bewässerungssystems verwenden, sondern zusätzlich z.B. auch eine oder mehrere Wassersteckdosen damit versorgen, bei denen das Wasser ständig, unabhängig vom Bewässerungsprogramm zur Verfügung stehen soll, dann ist dazu eine Abzweigung vor dem Anschlusspunkt zu setzen, also bevor das Wasser die Ventilbox bzw. den Bewässerungscomputer durchläuft. Diese Abzweigung kann je nachdem wie es praktikabler ist entweder direkt nach dem Pumpenausgang (nach den im Anschluss angeführten Komponenten) bzw. direkt am Ende der Steigleitung oder auch erst unmittelbar vor der Magnetventilbox bzw. dem Bewässerungscomputer erfolgen.

Komponenten zwischen Pumpe und Bewässerungssystem-Anschlusspunkt

Je nachdem, ob die Pumpe diese bereits beinhaltet bzw. ob bereits auf der Saugseite ein Filter verbaut wurde, sind nach dem Druckausgang der Pumpe ein Filter und/oder ein Druckschalter zu installieren. Der Filter verhindert die Verschmutzung des Bewässerungssystems, er sollte noch vor dem Druckschalter durchlaufen werden, um auch diesen zu schützen. Der Druckschalter sorgt dafür, dass die Pumpe immer automatisch startet, sobald ein Bewässerungslauf beginnt und sich automatisch wieder abschaltet, sobald dieser beendet wird.

Zusätzlich ist es keine schlechte Idee, sollte die Pumpe nicht bereits ein solches enthalten, ein Manometer mit einzubauen, so dass man über den Wasserdruck am Druckausgang Bescheid weiß und so auch recht schnell bemerkt, wenn sich etwas ändern sollte, z.B. weil die Pumpe nicht mehr die ursprüngliche Leistung erbringt. Das hilft einem, sollte man sich einmal auf Fehlersuche begeben müssen.

Und ebenfalls keine schlechte Idee ist ein Absperrventil unmittelbar nach dem Pumpenausgang, so dass man die Zufuhr zum Bewässerungssystem wenn es notwendig ist schließen kann. Das hilft einem auch im Falle kleiner Undichtheiten, diesen leichter auf die Spur zu kommen. Schließt man das Ventil und die Pumpe pumpt weiterhin Wasser nach, dann ist die Undichtheit vor dem Absperrventil zu suchen, sonst nach diesem.

Absicherung mit Masterventil oder Pumpenstartrelais

Zusätzlich kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche Rücksicherung mit einzubauen, die für den Fall greift, dass ein vom Bewässerungscomputer geöffnetes Magnetventil einmal nicht wieder ordnungsgemäß schließen sollte. Die Bewässerung würde in so einem Fall solange weiter laufen, bis jemand den Fehler entdeckt und behebt. Das kann in ungünstigen Fällen, wenn man sich gerade auf Urlaub befindet oder den Fehler aus anderen Gründen erst spät entdeckt, zu großen Schäden führen.

So eine Absicherung kann durch ein Masterventil erfolgen, das noch vor den Ventilverteiler bzw. vor die Ventilbox gesetzt wird und das Wasser nur freigibt, wenn ein Sektorventil vom Bewässerungscomputer geöffnet wurde und sich wieder schließt sobald sich das Sektorventil schließt. Oder alternativ durch ein Pumpenstartrelais, das nach gleicher Logik die Pumpe bei Öffnen eines Sektorventils einschaltet und bei Schließen wieder abschaltet.

Wie so eine Absicherung im Detail funktioniert und welche weiteren Alternativen es gibt, erkläre ich in folgendem Beitrag.

Blogbeitrag: Möglichkeiten ein Bewässerungssystem zu überwachen und abzusichern

Abschließend ein Skizze eines möglichen Beispiels für einen Pumpenanschluss. Die Pumpe wird im Beispiel mit einer Magnetventilbox verbunden. Nach dem Druckausgang der Pumpe ist ein Absperrventil, ein Manometer, ein Filter und ein Druckschalter installiert. Nach dem Druckschalter führt eine Abzweigung weg zu einer Wassersteckdose, die andere zu einem der Ventilbox vorgelagerten Master Ventil und von dort weiter geht es zur Ventilbox.