Nutzt man in seinem Garten Magnetventile, um während eines Bewässerungslaufes zwischen den verschiedenen Beregnungszonen umzuschalten, dann stellt sich unweigerlich die Frage nach einer sicheren und sinnvollen Unterbringung der Ventile. Eine dafür gut geeignete und weit verbreitete Lösung ist eine Magnetventilbox, ein stabiles robustes Gehäuse, das im Regelfall in der Erde vergraben wird und in dem die Magnetventile und ggf. weitere Technik untergebracht wird.
In diesem Beitrag beschreibe ich, welche Funktion eine Magnetventilbox (auch Magnetventilschacht genannt) in einem Bewässerungssystem hat, wie man sie installiert, welche Vorteile der Einsatz einer solchen bringt und welche alternativen Möglichkeiten es dazu gibt. Zudem stelle ich einige am Markt erhältliche Magnetventilboxen vor und zeige, was diese unterscheidet.
Eine Magnetventilbox kann man sowohl für eine gewöhnliche Rasenbewässerung als auch für eine Mikrobewässerung nutzen und natürlich kann man auch beides innerhalb einer gemeinsamen Box mischen.
Vorteile der Nutzung einer Magnetventilbox
Die Nutzung einer Magnetventilbox bietet einem folgende Vorteile:
Schutz vor versehentlicher Beschädigung
Das gilt insbesondere, wenn einem als Alternative vorschweben sollte, die Magnetventile einfach ungeschützt im Garten zu installieren. An so einer ungeschützten Konstruktion könnten Passanten hängen bleiben und diese unbeabsichtigt beschädigen. Auch Rasenmäher, Trimmer, Arbeiten im Garten oder Tiere, die sich aus Neugier dem System nähern oder Komponenten annagen, könnten für eine Beschädigung sorgen. Die vergrabene Box, die seitlich geschlossen ist und nach unten durch Kies und nach oben durch einen Deckel geschützt ist, stellt eine physische Barriere gegen solche Beschädigungen dar und schützt zudem vor einem unbeabsichtigten Verstellen von gemachten Einstellungen.
Schutz vor Wind und Wetter
Die Unterbringung in einer Magnetventilbox schützt die darin befindlichen Komponenten und Drähte vor widrigen Wetterbedingungen, sei es starker Regen, Hitze, Kälte oder UV-Sonnenstrahlung. Zudem hält sie Schmutz, Ablagerungen, Nässe und Schädlinge vom Bewässerungssystem fern. Dadurch erspart man sich Kosten für Reparaturen und es verlängert sich die Lebensdauer des Systems.
Einfacher Zugang für Wartungsarbeiten
Ein Ventilkasten bietet einen zentralen einfachen Zugriff auf die Magnetventile, sei es im Falle einer notwendigen Reparatur oder Reinigung bzw. sollte ein Ventil ersetzt werden müssen. Zudem lässt sich das jährliche Ausblasen des Bewässerungssystems mit Druckluft sehr gut zentral über die Magnetventilbox durchführen.
Ordentliche, optisch ansprechende Form der Unterbringung
Im Unterschied zu freiliegenden Ventilen und Kabeln, ist eine Unterbringung in einer Ventilbox auf den ersten Blick optisch unsichtbar und fällt nicht weiter auf. Das wirkt aufgeräumt und sauber und das Erscheinungsbild und die Ästhetik des Gartens wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Aus was besteht eine Magnetventilbox?
In einer Magnetventilbox kommen die folgenden Komponenten zum Einsatz:
- Magnetventile
- Verbindungsrohre
- 1 Anschlussfitting zur Verbindung mit der Zuleitung
- Mehre Anschlussfittings am Ausgang zur Verbindung mit den wegführenden Pipelinerohren
Sowie ein paar optionale Komponenten, die in der Praxis sehr praktisch sein können:
- Filter
- Druckluftanschluss
- Kugelhahn
- Feuchtraumdose für die Verkabelung
Sowohl Magnetventilboxen als auch Wandmontagesysteme sind vom Grundprinzip her sehr einfach aufgebaut: Das Wasser strömt durch ein Hauptrohr, von dem Abzweiger entweder auf beiden Seiten oder auf einer Seiten im rechten Winkel wegführen. An diesen Abzweigern hängt jeweils ein Magnetventil, das das Wasser auf Kommando in die betreffende Zone durchlässt bzw. sich wieder schließt und damit die Wasserzufuhr beendet.
Rohrverbindungen und Anschlussfittings
Für den Privatbereich werden innerhalb der Magnetventilbox üblicherweise Rohre mit einem Durchmesser von 1 Zoll verwendet. Die Anschluss-Fittings am Zulauf und an den Abläufen der Box sind in der Regel entweder in 1 Zoll oder in 3/4 Zoll ausgeführt.
Je nachdem, mit welchen Pipelinegrößen man arbeiten möchte, greift man am besten gleich zur Box mit den passenden Fittings, um sich Zwischenstücke zu ersparen. Die Rohrverbindungen sind nicht wie handelsübliche PE-Fittings aufgebaut, sondern hier kommen spezielle Verbinder, sogenannte Ventilverteilerrohre bzw. Multiverteiler zum Einsatz.
Diese sind besonders platzsparend konstruiert, damit die Box nicht unnötig groß dimensioniert werden muss und die Anschlussstellen sind nicht als normale Gewinde, sondern in Form von Überwurf-Verschraubungen ausgeführt. Das hat den großen Vorteil, dass man zu einem späteren Zeitpunkt die Verbindungen in der Ventilbox relativ einfach und ohne die gesamte Box zerlegen zu müssen wieder lösen kann und so z.B. ein defektes Magnetventil auf einfache Weise austauschen kann. Oder aber auch zu einem späteren Zeitpunkt relativ einfach Umbauten in der Box vornehmen kann.
Angeboten werden solche Rohrverteiler z.B. von den Markenherstellern Dura, Rain Bird oder Irritec. Anders als bei den in der Pipeline zur Anwendung kommenden Verbindern wird hier auch ein Kreuzverteiler angeboten, also ein Verteiler, der das Wasser kreuzförmig in 4 Richtungen verteilt.
Magnetventile
Im Prinzip kann jede Art von Magnetventil in einer Ventilbox genutzt werden. Wichtig ist nur, dass die Anschlüsse mit den Anschlüssen der Rohrverbindungen zusammenpassen, denn Magnetventile gibt es in unterschiedlichen Gewindegrößen und sowohl mit Außen- als auch Innengewinden. Und manche Magnetventile haben eine Durchflussregulierung mit an Bord, wie z.B. das Hunter PGV-101, das kein Muss ist, aber in manchen Situationen praktisch sein kann.
Filter
Oft ist am Zulauf ein Sieb- oder Scheibenfilter mit verbaut, der verhindert, dass Verschmutzungen in das Bewässerungssystem gelangen können. Dieser ist von Zeit zu Zeit zu reinigen. Hat man schon in der Pumpe oder direkt nach der Pumpe einen Filter verbaut, dann braucht es den zusätzlichen Filter in der Magnetventilbox nicht. Ein Filterkorb an der Ansaugöffnung eines Saugschlauches ist diesbezüglich nicht als Filterersatz zu betrachten, da er nur sehr grob filtert.
Druckluftanschluss
Ein solcher dient zum Ausblasen des Bewässerungssystems mit Hilfe von Druckluft vor dem Winter. Dazu wird ein Kompressor mittels passendem Anschlussstück angeschlossen und das Wasser über die Regner bzw. sonstige Öffnungen ausgeblasen. Das ist nicht notwendig, wenn man im System eine Leerung mittels eines an der tiefsten Stelle sitzenden Entwässerungsventil oder eines manuell zu öffnenden Kugelhahnes vorgesehen hat.
Kugelhahn
Ein solcher sitzt in der Magnetventilbox an der Zuleitung und ermöglicht es, die Wasserversorgung der Box komplett abzuschalten. Das kann einerseits für Wartungsarbeiten in der Box genutzt werden oder auch im Falle einer Undichtheit. Und ist zudem praktisch, um beim Ausblasen mit Druckluft die Verbindung zur Wasserquelle hin zu schließen, damit die Druckluft sich nur in die gewünschte Richtung zu den Regnern hin ausbreiten kann.
Feuchtraumdose für die Verkabelung (“Kabelkasten”)
Eine wasserdichte Feuchtraumdose, in der die Kabeladern der Magnetventile zusammengeführt werden, ist nicht obligatorisch, erleichtert einem aber den Anschluss der Magnetventile an den Bewässerungscomputer. Man erspart sich dann selbst für eine wassergeschützte Verbindung zu sorgen und in vielen Fällen ist die Verkabelung vom Verkäufer auch bereits vorausgeführt.
Wie installiert man eine Magnetventilbox?
Die Installation ist nicht allzu kompliziert und erfolgt in folgenden Schritten:
Auswahl eines passenden Platzes für die Box
Wesentlich ist, dass man die Kabelverbindungen von den in der Box untergebrachten Magnetventilen zum Bewässerungscomputer sauber verlegen kann, daher wird die Magnetventilbox oft in der Nähe des Bewässerungscomputers platziert. Das ist aber nicht obligatorisch, mit 0,75 mm² Kabeln sind prinzipiell Entfernungen bis zu 100 Meter möglich.
Von der final eingegrabenen Box sieht man schlussendlich nur mehr den Deckel, bei der Wahl des Platzes kann es also auch eine Rolle spielen, an welcher Stelle im Garten das am besten passt bzw. einen am wenigsten stört. Solche Deckel sind recht stabil und begehbar und teilweise auch mit PKW befahrbar (auf die Herstellerangaben achten!).
Zugang zur Magnetventilbox benötigt man im Normalfall nicht allzu oft. Wenn man mit Druckluft ausbläst, dann einmal im Jahr vor Winterbeginn, wenn man einen Filter in der Box nutzt dann je nach Verschmutzungsgrad des Wassers alle paar Monate, um den Filter zu reinigen. Sonst gibt es im laufenden Betrieb, wenn alles nach Plan läuft, normalerweise keinen Grund die Magnetventilbox zu öffnen.
Loch graben
Die Aushebung für die Box sollte ein Stück tiefer und deutlich länger und breiter ausfallen als die Außenmaße der Box, damit darunter noch Platz für die Kiesschüttung bleibt und auf den Seiten ausreichend Platz bleibt, um die Zuleitung hinzuführen und die Pipeline-Ausgänge zu den Zonen wegzuführen. Nach unten rechnet man etwa 5 bis 10 Zentimeter dazu, rund um die Box zumindest 20 Zentimeter.
Kies auffüllen
In den Bereich unter der Box legt man idealerweise ein Unkrautflies, damit von unten kein Unkraut durchwächst und schüttet dann mit gröberen Kies ca. 5 bis 10 Zentimeter auf, damit kein Regenwasser in der Box stehen bleiben kann, sondern schnell abläuft. Den Kies verdichtet man anschließend noch, damit die Unterlage in Folge nicht mehr nachgibt.
Box einsetzen
Die Box setzt man anschließend so auf, dass sie in der Waage steht, auf den Seiten der notwendige Platz für die Anschlüsse gegeben ist und ihr Deckel leicht, um ca. einen halben Zentimeter oberhalb des Erdniveaus abschließt. Damit ist sie im Rasen auf den ersten Blick nicht zu sehen und es kann gefahrlos mit dem Rasenmäher darüber gefahren werden. Das leichte Überstehen über Erdniveau verhindert, dass bei stärken Regenfällen aufgeweichte Erde auf die Box geschwemmt wird.
Pipeline anschließen
Nun wird der Verbinder am Eingang der Box mit der Zuleitungs-Pipeline verbunden, die zur Wasserquelle führt und an die Ausgänge werden die Pipelines für die Versorgung der einzelnen Bewässerungszonen angeschlossen. Wie auch sonst immer gilt auch hier: So wenig Verbinder wie möglich nutzen, um unnötigen Druckverlust zu vermeiden! Also 90 Grad-Verbinder (L-Stücke) nur dann, wenn sie aufgrund der Platzverhältnisse notwendig sind. Wenn es die Gegebenheiten zulassen, dann besser die Pipeline einfach in großem Bogen um die Kurve führen.
Es kann hier nicht schaden, die unterschiedlichen Pipelineenden, die zu den Bewässerungszonen führen, farblich zu markieren, z.B. mit unterschiedlich färbigem Isolierband. So tut man sich beim Anschließen leichter zu unterscheiden, welches der Pipelineenden zu welcher Zone gehört und braucht es anschließend dann nicht durch Ausprobieren herauszufinden.
Anschlüsse auf Dichtheit testen
Diesen Schritt würde ich bereits jetzt noch vor Anschluss des Bewässerungscomputers durchführen. Die gängigen Magnetventile ermöglichen das, indem sie ein manuelles Öffnen des Ventils erlauben. Geht das nicht, dann ist dieser Punkt erst mit Anschluss der Steuerung möglich.
Dazu ist die Wasserquelle zu aktivieren und anschließend nacheinander die einzelnen Magnetventile zu öffnen und wieder zu schließen. Das geschieht indem man die Magnetventilspule eine viertel Umdrehung in die auf dem Ventil angeführte Richtung dreht.
Nach dem Öffnen kontrolliert man für jede der Zonen genauestens, dass an keiner der Verbindungsstellen in und außerhalb der Box Wasser austritt. Ist alles dicht, kann man zum nächsten Punkt fortfahren.
Magnetventile mit dem Bewässerungscomputer verbinden
Von jedem Magnetventil führen zwei Adern weg. Eine davon muss an einen der Zonenausgänge des Bewässerungscomputers angeschlossen werden. Diese sind in der Regel mit Nummern gekennzeichnet, also bei einem Bewässerungscomputer mit 6 Zonenausgängen heißen diese z.B. “1” bis “6”. Die zweite Ader ist zum COM-Anschluss des Bewässerungscomputers zu führen. Welche der beiden Adern man zum Zonenausgang und welche zum COM-Anschluss führt, ist dabei egal. Legt man darauf Wert, dass die Zonen eine bestimmten Reihenfolge haben, also eine bestimmte Zone die Nr. 1 ist und dann eine bestimmte andere Zone die Nr. 2 usw. usf., dann ist das dementsprechend zu verkabeln.
Da der Platz beim gemeinsamen COM-Anschluss schnell knapp werden würde, wenn die Adern zahlreicher Magnetventile in diesen geführt werden, werden diese Adern vorab zusammengeführt und dann mit einer gemeinsamen Ader an den COM-Anschluss angeschlossen. Und da die vom Magnetventil wegführenden Adern nicht allzu lang sind (ca. 1/2 Meter), braucht es in der Regel ein zusätzliches Steuerkabel, um diese bis zum Bewässerungscomputer zu verlängern.
Diese Steuerkabel sind Kabel für Niedervoltanwendungen mit recht geringem Querschnitt, jedoch eine größeren Anzahl von Adern, die man im Bewässerungshandel erwerben kann.
Beim Zusammenführen der Adern ist auf eine wasserdichte Ausführung Acht zu geben. Dazu kann man eigens dafür angebotene Kabelmuffen und Fettkappen nutzen. Im folgenden Beitrag finden Sie ein detailliertes Praxisbeispiel für den Anschluss von Magnetventilen an den Bewässerungscomputer.
Loch wieder zuschütten
Nun sollte man noch einen neuerlichen Test durchführen, dass sich die Zonen korrekt über den Computer ein- und ausschalten lassen und alle Anschlüsse in der Box weiterhin dicht sind. Und anschließend wird dann der freibleibende Raum um die Box wieder vorsichtig mit Erde zugeschüttet. Am besten etwas über das Niveau der Erdkante hinaus, da sich die Erde in den nächsten Tagen noch etwas setzt. Optional kann man noch etwas Humus auftragen und Rasensamen streuen bzw. eine vorher ausgestochene Rasensode wieder einsetzen, damit der Bereich um den Deckel schnell wieder zuwächst.
Welche Alternativen gibt es zur Magnetventilbox?
Keinesfalls zu empfehlen ist es, die Magnetventile selbst – ohne etwas darum herum – einzugraben, oder auch diese in einer Box zu vergraben, die von oben nicht zugänglich ist bzw. überhaupt komplett im Boden eingegraben wird. Im ersten Fall sind die Ventile nicht ausreichend geschützt und eine langfristige Funktionalität nicht gewährleistet. Im zweiten Fall gelangt man, sollte einmal etwas nicht funktionieren, nicht an die Ventile bzw. weiß man nach längerer Zeit dann evtl. gar nicht mehr, wo die Ventile überhaupt vergraben sind.
Nicht mehr State of the Art ist es zudem, die Ventile einzeln an mehreren Stellen im Garten zu platzieren. Das war früher gang und gäbe, um Pipelinekosten zu sparen, bringt aber Nachteile in der operativen Handhabung mit sich, die durch die vergleichsweise geringe Ersparnis an Materialkosten bei weitem nicht aufgewogen werden.
Wandmontage
Eine gleichwertige Alternative zur Unterbringung in einer Ventilbox sind Wandmontagesysteme. Diese sind von den enthaltenen Komponenten praktisch identisch aufgebaut wie das Innenleben einer Magnetventilbox, nur eben so montiert, dass sich das System zur Befestigung an einer Wand eignet.
Der Vorteil zur Magnetventilbox ist ein vergleichsweise günstigerer Preis und eine einfachere Anbringung. Nachteilig ist, dass man die Ventile nicht elegant unter der Erde verschwinden lassen kann, sondern diese von außen einsehbar sind. Das mag keine Rolle spielen, wenn man die Wandhalterung an einer von außen nicht oder kaum einsehbaren Stelle oder in einem eigenen Technikraum montiert, in anderen Fällen könnte es den Garten aber etwas unaufgeräumt wirken lassen
Automatischer Wasserverteiler
Eine automatischer Wasserverteiler ist eine Möglichkeit, ganz auf Magnetventile zu verzichten. Diese Lösung funktioniert nicht ganz so professionell wie eine Lösung mit Magnetventilen, ist im Vergleich aber deutlich günstiger. Aktuell gibt es in diesem Segment nur den Wasserverteiler automatic von Gardena. Er verfügt über 6 Zonenausgänge und funktioniert ohne Strom, sondern nutzt stattdessen den Druck des durchfließenden Wassers, um von einem Zonenausgang zum anderen zu schalten.
Damit das funktioniert, braucht man einen anderen Typ Bewässerungscomputer als für das Schalten von externen Magnetventilen, nämlich einen solchen, durch den das Wasser hindurchläuft. Und dessen Software muss mit dem automatischen Bewässerungscomputer kompatibel sein, ich weise darauf explizit in folgendem Bewässerungscomputervergleich hin.
Bewässerungscomputer mit mehreren Ausgängen
Theoretisch noch einfacher geht es mit Nutzung eines Bewässerungscomputers mit mehreren Ausgängen. Am Markt werden solche mit 2, 3 und sogar 4 Ausgängen angeboten, mit dem Orbit B-Hyve XD gibt es sogar ein smartes Modell, das über Web gesteuert werden kann. Diese prinzipiell gute Idee funktionierte bei mir im Test nur bisher eher mäßig, da die Hardware der Computer die Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Fix fertige Magnetventilbox kaufen oder selbst zusammenbauen?
Ein Selbstbau ist im Prinzip ohne Weiteres möglich, die notwendigen Komponenten sind alle auch einzeln erhältlich. Die Herausforderung dabei ist einerseits, alles ordentlich dicht zu bekommen und andererseits, die Box auch schön kompakt zu bauen, so dass man nicht unnötig viel Platz im Garten braucht.
Sparen kann man beim Selbstbau nur begrenzt: Fertige Magnetventilboxen für 6 Zonen kosten im Handel um die 400 bis 500 Euro, die günstigsten Angebote beginnen bei um die 300 Euro. Für sechs Stück Magnetventile ist man im Einkauf alleine schon bei etwa 150 Euro, eine große leere Jumbo Ventilbox kostet 70 bis 100 Euro, 3 Stück Ventilverteiler Kreuzstücke etwa 25 Euro, die 7 notwendigen PE-Rohr-Verbinder etwa 35 Euro. Damit sind wir bei den Materialkosten schon bei etwa 300 Euro und da ist noch kein Filter, kein Druckluftanschluss, kein Kugelhahn und keine Feuchtraumdose mit dabei. Für diese kam man zusammen noch einmal um die 80 bis 100 Euro dazurechnen.
Im Endeffekt scheint maximal ein Hunderter Ersparnis möglich, aber mit recht viel Aufwand und dem Risiko, dass man sich nachher mit Undichtheiten herumärgern muss oder Komponenten falsch eingekauft hat, die dann nicht ordentlich zusammenpassen. Selbstbau zahlt sich nach meiner Erfahrung in diesem Bereich also eher nicht aus. Ich würde diesen nur empfehlen, wenn man eine Lösung abseits der Standardlösung benötigt, z.B. weil es die Platzverhältnisse nicht anders zulassen, oder auch wenn es einem wichtig ist, ganz bestimmte ausgesuchte Komponenten in der Box zu verbauen.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Am Markt gibt es ein großes Angebot an fertig zusammengebauten Magnetventilboxen, teils von bekannten Marken wie Rain Bird oder Hunter und teils von No-Name-Anbietern. Und teils auch als Mischform, z.B. No-Name-Rohrverbindungen und Gehäuse in Kombination mit Marken-Magnetventilen von Hunter. Gardena würde ich bei Magnetventilen nicht kaufen, da die Ventile qualitativ nach meiner Erfahrung nicht mit Hunter oder Rain Bird Ventilen mithalten können und trotzdem mehr kosten.
Marke oder No-Name?
Mein Tipp: Von kompletten No-Name-Produkten würde ich in diesem Bereich abraten, da die Produktqualität fraglich ist und man Gefahr läuft, ein im Alltag unzuverlässiges Produkt mit großem Ärger-Potential zu erwerben. Über eine Mischform, in der die wesentlichen Komponenten wie die Magnetventile von Markenherstellern sind, das Rundherum aber teils oder ganz No-Name, kann man aus meiner Sicht aber nachdenken. Hier kann man im Vergleich zum 100%igen Markenprodukt ein oder zwei Hunderter sparen. Ich würde in einem solchen Fall nur speziell Acht geben, dass das Gehäuse stabil gebaut ist, es werden teils auch recht filigran wirkende Boxen angeboten, bei denen ich Zweifel habe, ob dieser z.B. auch befahrbar sind. Die Variante mit dem geringsten Risiko ist logischerweise der Griff zum kompletten Markenprodukt.
Anzahl der Zonen
Das erste Auswahlkriterium ist die Anzahl der Zonen, die man mit der Ventilbox versorgen möchte. Zumindest so viele Magnetventile müssen in der Box verbaut sein, wobei es nie schaden kann, noch 1 oder 2 Zonen in Reserve zu haben, falls man einmal etwas erweitern oder umbauen möchte. Magnetventilboxen werden nicht in beliebig großer Größe angeboten, die größten mir bekannten sind für 10 Zonen, zumeist ist aber bereits bei 6 Zonen Schluss. Braucht man eine größere Anzahl, dann muss man mehrere Boxen installieren.
Gleich- oder Wechselstrom
Je nachdem, ob man einen Bewässerungscomputer mit Stromanschluss oder einen batteriegespeisten Bewässerungscomputer verwendet, braucht man eine Box mit 24 Volt Wechselstrom (AC) oder 9 Volt Gleichstrom (DC) Magnetventilen. Die meisten angebotenen sind solche mit 24V Ventilen.
Größe der Ein- und Ausgänge
Es werden Boxen mit Ein- und Ausgängen in 1 Zoll oder 3/4 Zoll angeboten, bei manchen Angeboten kann man die Größe auch variabel wählen. Idealerweise kauft man eine Box, die zu den geplanten Anschlussgrößen passt. Also wenn man eine 1 Zoll Zuleitung hat, dann eine solche mit 1 Zoll Verbinder auf der Eingangsseite und wenn man auf Zonenseite mit 3/4 Zoll Pipeline arbeitet, dann eine solche die auf der Ausgangsseite 3/4 Zoll Verbinder hat.
Enthaltene Extras
Hat man im Bewässerungssystem zwecks Frostschutz kein Entwässerungsventil bzw. keinen tief sitzenden Kugelhahn eingeplant, dann ist ein in der Box enthaltener Druckluftanschluss Pflicht. In Zusammenspiel mit dem Druckluftanschluss ist ein Kugelhahn eingangsseitig von großem Vorteil, weil man es auf diese Art sehr einfach vermeiden kann, mit der Druckluft in Richtung Wasserquelle zu blasen.
Ebenso ist ein Filter Pflicht, wenn man diesen noch nicht an anderer Stelle eingeplant hat. Das gilt noch einmal verstärkt, wenn auch Mikrobewässerungszonen betreibt.
Auf eine Feuchtraumdose kann man auch gut verzichten, sie erleichtert nur die Erstinstallation. Alternativ kann man die wasserdichten Anschlüsse mit geeignetem Zubehör auch recht einfach selbst herstellen.
Welche Magnetventilboxen werden am Markt angeboten
Im Anschluss ein Vergleich von bei Amazon angebotenen Magnetventilboxen.
Magnetventilboxen für 6 Zonen:
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Magnetventilboxen für mehr als 6 Zonen:
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